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ist eine Sache der Kunstfertigkeit in der Ausführung, die
in keinem Fall hierher gehört; wir halten uns an das Re¬
sultat, wie eö sich in feinem Urtheil fcsistellt. Aber auch
dieses Resultat ist noch nicht der eigentliche Augenblick der
Entscheidung, denn ein Motiv, welches nur gradweise ent¬
steht, ist dazu nicht geeignet, sondern es ist nur eine all¬
gemeine Bestimmung des Entschlusses, und dieser Ent¬
schluß selbst bedarf noch besonderer Veranlassungen. Diese
sind denn hauptsächlich zwei, welche immer wiederkeh¬
ren, nämlich die Gefahr des Rückzugs und die cinbre-
chende Nacht.
Wird der Rückzug mit jedem neuen Schritt, den die
Schlacht in ihrem Verlauf thut, immer mehr bedroht, und
sind die Reserven so zusammengeschmolzen, daß sie nicht
mehr hinreichen sich von Neuem Luft zu schaffen: so bleibt
nichts Anders übrig, als sich dem Schicksal zu unterwerfen,
und durch einen ordnungsvollen Abzug zu retten, was bei
längerem Verweilen sich in Flucht und Niederlage auflöscn,
verloren gehen würde.
Die Nacht aber macht in der Regel allen Gefechten
ein Ende, weil ein Nachtgefecht nur unter besonderen Be¬
dingungen Vortheil verspricht; da nun die Nacht mehr
zum Rückzug geeignet ist als der Tag, so wird der, wel¬
cher ihn als ganz unvermeidlich, oder als höchst wahrschein¬
lich zu betrachten hat, es vorziehen, dazu die Nacht zu
benutzen.
Daß es außer diesen beiden gewöhnlichen und haupt¬
sächlichsten Veranlassungen auch noch viele andere geben
kann, die kleiner, individueller, und nicht zu übersehen sind,
versteht sich von selbst, denn je mehr die Schlacht sich zum
völligen Umschlagen des Gleichgewichts hinneigt, um so
empfindlicher wirkt aucss jeder Theilerfolg auf dasselbe.