Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz erster Band (1 : Vom Kriege ; 1 ; / 1832)

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Ganzen angehören. So tritt also die bloße Lust/ sich ge¬ 
genseitig zu besiege»/ in ein ganz untergeordnetes Verhält- 
niß/ oder vielmehr/ sie hört ganz auf, Etwas an und für 
sich selbst zu fein / und ist nur als der Nerv anzuschen/ 
der dem höheren Willen die Bewegung verleiht. 
Bei den alten Völkern/ und dann wieder in der ersten 
Zeit der stehenden Heere/ hatte der Ausdruck/ daß man 
dem Feinde die Schlacht vergeblich angeboten/ doch noch 
mehr Sinn als in unfern Tagen. Bei den alten Völkern 
war nämlich Alles darauf eingerichtet/ sich in offenem Felde 
ohne alle hindernde Gegenstände im Kampf mit einander 
zu messen/ und alle Kriegskunst bestand in der Einrichtung 
und Zusammensetzung des Heereö/ also in der Schlacht¬ 
ordnung. 
Da nun ihre Heere sich in ihren Lägern regelmäßig 
verschanzten/ so wurde die Stellung im Lager als etwas 
Unantastbares betrachtet/ und eine Schlacht wurde erst 
möglich / wenn der Gegner sein Lager verließ und sich in 
zugänglicher Gegend gewissermaaßcn in die Schranken 
stellte. 
Wenn eö also heißt/ daß Hannibal dem Fabius die 
Schlacht vergeblich anbot: so sagt daö zwar in Beziehung 
auf den Letztem NichtS/ als daß eine Schlacht nicht in sei¬ 
nem Plan lag, und es beweist an sich weder die physische 
noch moralische Überlegenheit des Hannibal; aber in Be¬ 
ziehung auf diesen ist doch der Ausdruck richtig, denn er 
sagt, daß Hannibal die Schlacht wirklich gewollt hat. 
In der ersten Zeit der neueren Heere fanden bei 
großen Gefechten und Schlachten ähnliche Verhältnisse 
statt. Die großen Massen wurden nämlich vermittelst ei¬ 
ner Schlachtordnung ins Gefecht geführt und darin gelei¬ 
tet, die als ein großes unbehülfliches Ganze mehr oder
	        
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