Volltext: Hinterlassene Werke über Krieg und Kriegführung des Generals Carl von Clausewitz erster Band (1 : Vom Kriege ; 1 ; / 1832)

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nigcll Orten sagen lassen, wo er eintritt und Rücksicht 
verdient. Hier wollen wir vielmehr auf den Unterschied 
aufmerksam machen, welcher dabei zwischen Taktik und 
Strategie besteht. 
In der Taktik kommen Zeit und Raum schnell auf ihr 
absolut Kleinstes zurück. Wenn eine Truppe von der feind¬ 
lichen in Seite und Rücken gefaßt wird, so kommt c6 
bald auf den Punkt, wo ihr gar kein Rückzug mehr bleibt; 
eine solche Lage ist der absoluten Unmöglichkeit weiter zu 
fechten nahe, und sie muß sich also daraus befreien, oder 
derselben Vorbeugen. Dies giebt allen dahin zielenden Kom¬ 
binationen, von Haufe aus, eine große Wirksamkeit, und 
diese besteht größtentheilö in den Besorgnissen, welche sie 
dem Gegner über die Folgen einstößen. Darum ist die 
geometrische Aufstellung der Streilkrafte ein so wesentli- 
licher Faktor in dem Produkt. 
Von allen Dem hat die Strategie, wegen der großen 
Räume und Zeiten, nur einen schwachen Reflex. Man 
schießt nicht von einem Kriegstheater bis zum andern, son¬ 
dern cs vergehen oft Wochen und Monate, ehe eine ange¬ 
legte strategische Umgehung zur Wirklichkeit kommt. Fer¬ 
ner sind die Raume so groß, daß die Wahrscheinlichkeit 
zuletzt den rechten Punkt zu treffen, auch bei den besten 
Maaßrcgcln, sehr geringe bleibt. 
In der Strategie ist also die Wirkung solcher Kom¬ 
binationen, d. h. des geometrischen Elements, viel geringer, 
und darum ist die Wirkung dessen was man einstweilen 
faktisch auf einem Punkt errungen hat viel größer. Die¬ 
ser Vortheil hat Zeit seine volle Wirkung zu äußern, che 
er von entgegengesetzten Besorgnissen darin gestört, oder 
gar vernichtet wird. Wir scheuen uns daher nicht, cs 
als eine ausgemachte Wahrheit anzusehen, daß es in der
	        
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