Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

§. 71. 
Durch das Studienhofkommißwns -Decret vom 
30. November 1810, noch mehr aber durch daS 
vom LZ. Juny 1813 werden die allergnädigsten 
Aeußcruugen Seiner Majestät eröffnet, daß Höchst- 
dieselben auch künftig, wie bisher, gründliche Ge- 
lehrte auszuzeichnen, und wahre Verdienste am wis¬ 
senschaftlichen Fache zu würdigen wissen werden. 
Den Professoren der Lycäen soll die Erledigung ei- 
ner Lehrkanzel an der Wiener Universität durch die 
Länderstellen bekannt gemacht werden, und nur 
dann, wenn binnen dem dabey festgesetzten Termine 
kein Vortheilhaft bekannter Professor des erledigten 
Lehramtes sich bey der Studienhofkommißion mel- 
dete, wird der Conkurs ausgeschrieben. Die ange- 
tragene Verbindung der Lehrämter mit Nebenäm- 
tern wollen Seine Majestät im Allgemeinen weder 
gutheißen, noch verbiethen, sondern es wird dar- 
über von Fall zu Fall entschieden werden. 
Um braven und ausgezeichneten Professoren der 
Philosophie ihr Schicksal zu verbessern, andere zum 
Fleiße anzuspornen, gestatten Seine Majestät, daß 
nach Maaß ihrer Verwendung, und der sich erwor- 
benen besonderen Verdienste (wobey vorzüglich der 
größere Fortgang der Schüler, und gelehrte in Druck 
gelegte Ausarbeitungen beachtet werden sollen) an 
Höchst Sie für dieselbe von Zeit zu Zeit Vorträge 
zu Gehaltserhöhungen ad personam gemacht wer- 
den, und zwar sollen für vorzügliche Professoren 
Gehaltserhöhungen bis zu dem Gehalte eines juri- 
dischen Professors derselben Lehranstalt Statt finden 
können. Zugleich wird die Beibehaltung des phi-