Volltext: Spione und Verräter

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„Da schaun’s her“, rief der Arbeiter und ließ sich 
nieder. 
Er nahm eines der gefalzten kleinen Parkettbrett 
chen so weit aus dem Gefüge der übrigen heraus, daß 
man dahinter sehen konnte. Ich bückte mich und ge 
wahrte sogleich, wie dies eine Hartholzbrettchen auf 
seiner unteren Seite mit Metallblech beschlagen war. 
Unverkennbar bewies ein viereckiger Rand am Fuß 
boden, daß hier durch lange Zeit ein sehr großer 
Schreibtisch gestanden hatte. 
„Sehn’s“, erklärte der intelligente Arbeiter, „das 
eine Brettl da ist an einem Scharnier befestigt und 
steht ein bißl hervor. Wenn man mit dem Fuß drauf 
tritt, so entsteht ein Kontakt.“ 
Er hob soviel als möglich das Leistchen, und ich 
nahm deutlich den Kontaktbolzen wahr, an dem sich 
beim Niederdrücken das Brettchen ebenso schloß wie 
der Taster eines Telegraphenapparates. Sogar ein 
Kupferdraht ward sichtbar, der von hier ausging und 
unter dem Fußboden weiterlief. 
Wohl wunderte ich mich über die seltsame Ent 
deckung. Doch bekleidete ich als Offizial eine verhält 
nismäßig nur subalterne Stellung, war also über den 
Dienstgang in den höheren Regionen nicht orientiert. 
Ich nahm daher an, es handle sich hier ganz ordnungs 
gemäß um eine allergeheimste Nachrichtenstelle, da 
mit besonders wichtige Mitteilungen, unter Vermei 
dung öffentlicher Telegraphenämter, direkt vermit 
telt werden konnten. 
Diese Ansicht äußerte ich auch zu dem Arbeiter,
	        
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