Volltext: Spione und Verräter

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hat doch andere Sorgen als Sie anzuhören. In einer 
Lieferungssache vermutlich? Dazu ist doch der Inten 
danzchef — 66 
„Nein, Euer Hochwohlgeboren, nein! 66 rief der jü 
dische Großkaufmann nun erregt. „Um ganz anderes 
handelt es sich. Um weit Wichtigeres. So wird mich 
vielleicht Seine Exzellenz, der Herr Generalstabschef 
Januschkiewitsch, anhören? Ich bitte Euer Hochwohl 
geboren im Interesse der Sache dringendst, daß nur 
ja keine Zeit verloren gehen möge. 66 
„Muß es da gerade der Herr Chef des Generalstabes 
sein? Lieber Herr Konschew, hätten Sie eine Ahnung, 
was der jetzt Tag und Nacht für Probleme zu lösen 
hat, Sie würden kaum so ein Verlangen stellen. Zum 
Teufel, was wollen Sie denn für eine Meldung Vor 
bringen? Daß es, nach Ihrer Überzeugung, was Ern 
stes sein mag, dafür bürgt mir Ihre Stellung als Hee 
reslieferant. Also: warum soll ich nicht das Geheim 
nis erfahren? Betrifft es eine interne Angelegenheit? 
Oder den Feind? 66 
„Den Feind! 66 betonte der Greis mit einem tiefen 
Atemzug. „Den Feind und Rußland. Unserer Armee, 
unserem ganzen Reich droht die ungeheuerste Gefahr. 66 
Ich horchte auf. Was konnte der Zivilist, der Kauf 
mann und Händler, der alte Jude damit meinen? 
„Lieber Herr Konschew 66 , wehrte ich ab und bot 
»dem Besucher nun einen Stuhl. „Ich bin der stellver 
tretende Chef des Nachrichtendienstes und, da mein 
Chef zur Berichterstattung bei Seiner Majestät nach 
Petersburg befohlen ist, derzeit der allein Verant-
	        
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