Volltext: Spione und Verräter

schützende Hand über die schöne Deutsche hielt. Und 
manchmal sah mein Geheimpolizist, der die Villa 
überwachen mußte, bei einbrechender Dunkelheit eine 
hohe, in einen langen Mantel gehüllte Gestalt rasch 
auf das versteckte Gebäude zustreben und hinter der 
rückwärtigen Eingangstür verschwinden. 
Da langte eines Tages ein chiffriertes Telegramm 
bei mir ein, dessen Dechiffrierung folgenden Wort 
laut ergab: „Schauspielerin Martha Hell sofort ver 
haften, äußerst gefährliche Spionin, hat Hafenvertei 
digung und wichtige militärische Geheimnisse ausge 
liefert. Beweismaterial folgt mit Spezialkurier. Ver 
haftete sofort Kriegsgericht überstellen. Oberkom 
mando/ 6 
Der General war äußerst bestürzt, als ich ihm die 
Depesche vorlas. Minutenlang starrte er auf das Pa 
pier mit den hieroglyphenartigen Zeichen — das 
Todesurteil seines schönen Schützlings. Dann hob er 
mit jähem Ruck das Haupt, sah mich durchdrin 
gend an: 
„Ich kann da leider nichts machen. Walten Sie 
Ihres Amtes, nehmen Sie Major Mitrowski mit. Und 
— schonen Sie die — Dame, soweit das Gesetz dies 
gestattet. 66 
Eine Viertelstunde später hielt mein Dienstauto 
vor der Villa. Ich postierte zwei Detektivs an den bei 
den Eingängen. Dann drückte ich auf die elektrische 
Glocke. Schrill tönte es durchs Haus. Der dicke Major 
neben mir schnaufte hörbar. Ich läutete ein zweites, 
drittes Mal — niemand öffnete. Da zog mein Gehilfe
	        
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