Volltext: Spione und Verräter

>GIVE ME A CIGARETTE! 44 
Von einem Kundschafter 
der Armee French 
Während des ganzen Jahres, das ich als Chefagent 
des Geheimdienstes im Sektor vor Dixmuiden zu ver 
bringen hatte, ist es mir gelungen, mehr als ein halbes 
Hundert Spione, auch in den unmöglichsten Maskie 
rungen, zu entlarven. Nur in einem einzigen Falle 
haben meine Fähigkeiten und die Spürnasen meiner 
findigsten Gehilfen betrüblich versagt. Und wenn mir 
heute, nach anderthalb Jahrzehnten, das Erlebnis wie 
der in Erinnerung kommt und ich über seine Einzel 
heiten nachdenke, so verbleibt mir, wie einst dem 
großen deutschen Grübler, nur das Geständnis: Ich 
bin so klug als wie zuvor. Wer war jener seltene 
Mann, den nur ein Zufall uns in die Hände gespielt 
hat? In wessen Auftrag hat er gehandelt? 
Das Vorkommnis scheint mir interessant genug, so 
erzählt zu werden, wie es sich damals, Ende Oktober 
1914, zugetragen hat. 
Da hielt eines Vormittags das Dienstauto meiner 
tüchtigsten Agenten Gate und Jewill mit einem Ruck 
am Eingang unseres Quartiers. Zwischen den Heraus 
springenden schritt, die Hände gefesselt, ein hochge-
	        
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