Volltext: Spione und Verräter

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In der Schlacht von Wagram, vier Jahre nach Ulm, 
überraschten österreichische Grenadiere Schulmeister, 
wie er bei einem Landhaus nach dem Stabe des Erz 
herzogs Karl hinhorchte. Sie erkannten den gefähr 
lichen Spion, den sie ja in Ulm wiederholt bei Gene 
ral Mack gesehen hatten. Die Soldaten umzingelten 
rasch das Haus. Monsieur de Meinau flüchtete ins 
obere Stockwerk und trat unmittelbar darauf seinen 
Verfolgern gänzlich verändert, als Chirurg mit Be 
steck und Verbandszeug, entgegen. „Wir suchen 
einen Spion. Haben Sie ihn gesehen? Er muß da 
droben sein!“ riefen die Soldaten. — „Der? Er pfeift 
aus’m letzten Loch. Hat sich g’rad’ angeschossen“, 
entgegnete der „Bader“ in österreichischem Dialekt. 
Die Grenadiere stürmten die Treppe hinauf. Als sie 
sich oben gefoppt sahen, hatte Schulmeister längst 
das Weite gesucht. 
Dies nur einige Beispiele aus den aberhundert, die 
den Lebensinhalt des großen Spions ausmachten. Wie 
viele solcher Meisterspione — sie brauchten nicht ge 
rade Schulmeister zu heißen oder gleich großen For 
mats wie jene zwei „Polaritäten“ zu sein — sind wohl 
im Weltkrieg bei Freund und Feind an ihrem für die 
ehrlichen Soldaten so gefährlichen Werke gewesen?
	        
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