Volltext: Spione und Verräter

ÜBERFALL AUF DER BOTSCHAFT 
Vom Oberleutnant der Reserve 
Dr. v. T. 
Bis zum Ausbruch des Krieges stand ich als Lega 
tionssekretär im diplomatischen Dienst bei unserer 
Botschaft in Petersburg. 
Wer Gelegenheit hatte, die russischen Verhältnisse 
vom Zeitpunkt de$ österreichischen Ultimatums an 
Serbien näher kennenzulernen, wird erklärlich fin 
den, daß wir Vertreter der Mittelmächte damals das 
wenig angenehme Empfinden hatten, auf einem Vul 
kan zu stehen, dessen verheerende Tätigkeit jeden 
Augenblick einsetzen konnte. Wir waren Gegenstand 
höchst unliebsamer Aufmerksamkeit geworden. Von 
allen Seiten mit Mißtrauen beobachtet, beargwöhnt 
und überwacht, sehnten wir begreiflicherweise den 
Moment herbei, da man uns durch Zustellung unserer 
Pässe die Möglichkeit bieten würde, der nun unge 
sunden Atmosphäre des mehr als ungastlich gewor 
denen Landes zu entfliehen. 
Bevor dieser Tag anbrach, sollte indes mir persön 
lich noch ein Erlebnis beschieden sein, das mit allen 
seinen aufregenden Einzelheiten erzählt zu werden 
verdient. Wirft es doch ein besonders charakteristi- 
15 Seeliger, Spione und Verräter 
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