Volltext: Spione und Verräter

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diesem Herrn Mjassojedow, der ja in der Peters 
burger Gesellschaft seiner bisherigen Affären wegen 
eine Rolle spielte, schon gehört. Im Jahre 1912 war in 
der „Nowoje Wremja“ ein Artikel erschienen, der 
Mjassojedow direkt des Hochverrates zugunsten 
Deutschlands bezichtete. Daraufhin hatte Mjassoje 
dow den Sohn des Chefredakteurs dieses Blattes, den 
jungen Boris Suworin, auf der Petersburger Renn 
bahn geohrfeigt und sich mit ihm duelliert. Doch auf 
einen Wink des Kriegsministeriums wurde die An 
gelegenheit damals nicht weiter verfolgt. 
Über die Mitteilungen des Leutnants Kulakowski 
berichtete natürlich der Attache Oberst Kandaurow 
sogleich dem Generalstab in Petersburg. 
In der Hauptstadt wurde nun die geheime Beob 
achtung Mjassojedows angeordnet. Dessen Korrespon 
denz, die zum Teil chiffriert geführt war, deckte das 
hochverräterische Treiben des Mannes auf. Er war 
verheiratet. Aber in den Briefen seiner Geliebten, 
Eugenie Stolbina, stand des öftern, daß sie sein für 
„dunkle Geschäfte“ erworbenes Geld ablehne. Be 
zeichnend war, daß bei Mjassojedow^ mehrere Briefe 
mit jener Signatur gefunden wurden, deren sich der 
österreichische Generalstabsoberst Redl im Verkehr 
mit seinen russischen Auftraggebern zu bedienen 
pflegte. Operierte Mjassojedow also nach zwei Sei 
ten hin? 
Im Laufe der Untersuchung erbrachte der fuchs 
schlaue Agent des „Schwarzen Kabinetts“ Düsterhof 
den Beweis, daß Mjassojedow in fast hundert russi-
	        
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