Volltext: Spione und Verräter

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DER SPION MJASSOJEDOW 
Von Fedor v. Wassilkij 
Das Unglück der russischen Armeen zu Kriegsbe 
ginn löste, soweit eine drakonische Zensur die Wahr 
heit durchsickern ließ, in der Öffentlichkeit des 
Riesenreiches die allgemeine Überzeugung aus: Ver 
rat! Wie konnte anders ein an Zahl weit schwächerer 
Gegner unsere Armee Samsonow so vollständig ver 
nichten, unsere Armee Rennenkampf Zurückschla 
gen, — wenn die Deutschen nicht genaueste Kenntnis 
der geheimsten Maßnahmen unserer Führung erlangt 
hätten? 
Kommissionen wurden eingesetzt und fieberhaft 
begannen Berufene wie Unberufene nach Spionen 
und Verrätern zu suchen. Und von hinten herum ge 
langte man auf eine höchst charakteristische Spur. 
In Stockholm saß zu Kriegsbeginn als russischer 
Militärattache der Oberst Kandaurow. Mitte Dezember 
1914 meldete sich bei diesem ein junger Mann mit 
einem Paß, der auf Anton Kulakowski, Kaufmann aus 
Danzig, lautete. 
„Herr Oberst, ich melde gehorsamst, tatsächlich bin 
ich Leutnant im 23. Nisowskischen Infanterieregiment
	        
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