Volltext: Spione und Verräter

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Uniform eines russischen Unteroffiziers durch die 
feindlichen Stellungen zu schleichen, über Chotin 
nach der Stadt Kamenec Podolski, eventuell noch 
weiter vorzudringen. Herr Oberstleutnant wissen, ich 
stamme aus der dortigen Gegend. Ich werde daher 
bestimmt etwas Wichtiges erfahren.“ 
Der Oberstleutnant Fischer blickte mir mit seinen 
ernsten braunen Augen, die allen Dingen auf den 
Grund sahen, fest ins Gesicht. Dann reichte er mir 
die Hand: „Sie wagen viel. Doch ich weiß, daß ich 
Ihnen vertrauen darf.“ 
Er befahl einem Gendarmen, mir eine erbeutete 
russische Felduniform zu bringen. 
Schon am Abend führte mich ein Auto hinaus. 
Kannte ich ja von meinen Ausflügen her Weg und 
Steg im nördlichen Teil der Bukowina. Dann schlän 
gelte ich mich im Dunkel zu Fuß nach der Landes 
grenze und glücklich durch eine Lücke hinter die 
russische Vorpostenkette. Es war mühsam und erfor 
derte alleräußerste Vorsicht, Wußte ich ja: bei Ent 
deckung baumelte ich wenige Minuten später am 
nächsten Ast. 
Bereits am nächsten Morgen schlenderte ich, 
krampfhaft unbekümmert, durch die von russischen 
Reservetruppen wimmelnden Straßen der Stadt Ka 
menec Podolski. 
Unter dem Tor eines Gebäudes las ich in Kreide 
schrift: „Divisionskommando.“ 
Ohne weiteres ging ich hinein. Im Korridor stand 
auf einer Tür: „Feldtelephon.“
	        
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