Volltext: Spione und Verräter

Staunend sah ich, der Ausländer, mit welchem 
Opfermut der Gendarmeriekommandant, der dama 
lige Oberstleutnant Fischer, seine ganz wenigen 
Unteroffiziere zur Verteidigung des Landes organi 
sierte. Sah, wie das persönliche Beispiel dieses tapfe 
ren Führers seine Handvoll Leute zur Begeisterung 
entflammte, wie er die gesamte Bevölkerung mit Zu 
versicht beseelte. 
Da reifte, obwohl ich verheiratet war, ein Entschluß 
in mir. 
Am 13. August, zeitig früh, ging ich ins Kommando 
gebäude der Gendarmerie. Oberstleutnant Fischer, 
mich schon von früher her kennend, empfing mich 
sofort. Trotz meines Zivilanzuges meldete ich in mili 
tärischer Haltung: „Herr Oberstleutnant, ich bitte ge- 
horsamst, einen wichtigen Dienst leisten zu dürfen.“ 
„Nun, um was handelt es sich?“ fragte der Oberst 
leutnant, der, trotz übermenschlicher Organisations 
arbeit mit der Verteidigung des Landes, ruhig und 
menschenfreundlich wie immer war. 
„Herr Oberstleutnant, ich bin bereit, mich in der 
war voll. Beim Andenken meiner Eltern Rache 
schwörend, desertierte ich noch in derselben Nacht 
über die österreichische Grenze. 
Das war im Jahre 1912 gewesen. Zwei Jahre lebte 
ich dann in Czernowitz. Brachte mich ehrlich fort 
und vibrierte innerlich vor Empörung, wenn ich an 
die mir angetane Schmach dachte. 
Da brach Anfang August 1914 der Krieg mit Ruß 
land aus.
	        
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