Volltext: Spione und Verräter

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Der Offizier, sich als der von den Kolonien nach 
Paris zum Spezialdienst einberufeneCapitaine Jeabeot 
legitimierend, stellte sich der Behörde gern zu jeder 
noch gewünschten Auskunft zur Verfügung. Mehr als 
das bereits Mitgeteilte wußte er natürlich nicht zu 
sagen. Bei dem Toten fand man den Reisepaß sowie 
Visitenkarten auf den Namen Erydt Svenhage, sonst 
aber nichts, was zur weiteren Eruierung hätte dienen 
können. 
Die Obduktion ergab, daß der Unbekannte am Ge 
nuß eines vergifteten Schokoladebonbons gestorben 
war. Wohl berichteten die Zeitungen über den mut 
maßlichen Selbstmord. Die vom Kriegsausbruch er 
schreckte Öffentlichkeit beachtete jedoch die kurze 
Notiz begreiflicherweise nicht . . . 
. *'A 
Der Capitaine Jeabeot rückte dann zu meiner Ab 
teilung in der Armee Castelnau ein. Er war ein Offi 
zier schon mittleren Alters, ernst, schweigsam, zu 
rückgezogen. Weil er seine ganze Dienstzeit in den 
Kolonien verbracht hatte, kannte er ebenso nieman 
den seiner Umgebung, wie er selbst den Offizieren 
des Stabes fremd war. Er lebte nur dem Dienste und 
wurde, da er auch die deutsche, englische, hollän 
dische und italienische Sprache vollkommen be 
herrschte, im Kundschafterdienst verwendet. 
Nun sah sich aber die Armee des Generals Castel 
nau, bei aller Umsicht der Führung und Tapferkeit 
der Truppen, fortdauernd vom Ungemach verfolgt. 
Was auch unternommen wurde, es mißlang. Immer
	        
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