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anderen beweglich ist und eine gewisse Bewegung dadurch em
pfängt , die er dem anderen in entgegengesetzter Richtung zurück-
giebt. Die Gegenwirkung ist eine Bewegung und hat als solche
eine gewisse Zeitfolge, sie verläuft in einer gewissen Zeit. Wir
unterscheiden hier den Moment, in dem sie beginnt, und die Zeit
reihe, welche sie durchläuft. Der Moment, in dem sie beginnt,
ist der Augenblick, in welchem die Wirkung eines Körpers auf
einen anderen anhebt, in welchem der Körper die erste Einwir
kung von dem anderen empfängt. Dieser Moment ist die „Solli-
citation". Hier entsteht eine Bewegung, die mit einer gewissen
Geschwindigkeit sich durch eine gewisse Zeitreihe fortsetzt und in
gleichem Verhältniß mit den Zeittheilen zunimmt. Ist z. B. die
Geschwindigkeit dieser Bewegung so groß, daß der Körper in
1 Secunde 3 Fuß durchläuft, so wird er, wenn keine äußere Ur
sache ihn hindert, in 2 Secunden 6 Fuß u. s. f. durchlaufen.
Diese so wachsende Geschwindigkeit nennen wir das Moment der
„Acceleration". In allen Fällen wird in einer endlichen oder be
stimmten Zeit sich der Körper mit einer endlichen oder bestimmten
Geschwindigkeit bewegen, in keinem Falle mit einer unendlichen
Geschwindigkeit. Nun ist jede bestimmte Zeit eine unendliche
Menge von Augenblicken, denn der Augenblick ist kein Zeitraum,
sondern ein Zeitpunkt oder eine Zeitgrenze. Wenn also der Kör
per in dem Augenblicke der Sollicitation eine bestimmte oder end
liche Geschwindigkeit empfinge, so müßte sich in einer bestimmten
Zeit diese Geschwindigkeit unendlich vervielfältigen, also müßte
der Körper in jeder bestimmten Zeit eine unendlich große Ge
schwindigkeit haben. Mit anderen Worten: wenn die Sollicita
tion eine endliche oder bestimmte Geschwindigkeit mittheilt, so muß
die Acceleration unendlich groß sein. Da das Letztere nicht mög
lich ist, so folgt, daß das Moment der Acceleration nur eine un
endlich kleine Geschwindigkeit enthalten kann.