Volltext: Kant's System der reinen Vernunft auf Grundlage der Vernunftkritik [4. Band. Zweite rev. Auflage] (4,2 / 1869)

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satze des reinen Verstandes gebaut, die wir als „Analogien der 
Erfahrung" in der Vernunftkritik kennen gelernt haben. Es wa 
ren die Grundsätze der Substanz, der Causalität und der Wech 
selwirkung oder Gemeinschaft. In aller Veränderung beharrt 
die Substanz; alle Veränderung hat ihre Ursache (jede Verände 
rung ist eine Wirkung); alle Substanzen, sofern sie zugleich sind, 
stehen in durchgängiger Gemeinschaft oder Wechselwirkung. Diese 
Grundsätze der reinen Naturwissenschaft, angewendet auf die 
Bewegung, bilden die Gesetze der Mechanik. 
Es ist klar, daß jene Grundsätze ohne weiteres anwendbar 
sind auf die Bewegung. Denn jede Bewegung ist eine Verände 
rung, eine Veränderung im Raum. Was von aller Verände 
rung gilt, muß ebendeßhalb auch von dieser Veränderung, der 
Bewegung, gelten. Die Substanz dieser Veränderung ist die 
Materie. Die Grundsätze der Mechanik verhalten sich zu jenen 
Grundsätzen des reinen Verstandes, wie der Begriff der Bewe 
gung zu dem der Veränderung, d. h. wie die Species zur Gat 
tung. Die Gesetze der Mechanik, so weit dieselben a priori er 
kennbar sind, sind nichts anderes als die Analogien der Erfah 
rung in ihrer physikalischen Anwendung. 
I. 
Das Gesetz der Selbständigkeit. 
Die Materie als Substanz. 
Die Bewegung ist Veränderung der körperlichen Natur, das 
Subject oder die Substanz dieser Veränderung ist die Materie 
in ihren Theilen, die körperliche Masse oder die Quantität der 
Materie. Darum gilt das Gesetz: „bei allen Verände 
rungen der körperlichen Natur bleibt die Quan-
	        
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