Volltext: Kant's System der reinen Vernunft auf Grundlage der Vernunftkritik [4. Band. Zweite rev. Auflage] (4,2 / 1869)

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*) Ebendaselbst. II Hptst. Mg. Anm. z. Dyn. 2. 
ser keinen Widerstand, wohl aber deren Trennung. Zm Was 
sertropfen bewegt sich das Jnsect mit Leichtigkeit, aber mit Mühe 
arbeitet es sich durch auf die Oberfläche des Tropfens. 
Weil die flüssigen Theile absolut verschiebbar sind, so sind 
sie widerstandslos auch gegen den kleinsten Druck, so vermag 
selbst der kleinste Druck das Wassertheilchen nach allen Richtun 
gen hin zu bewegen. Nehmen wir an, daß es dem kleinsten 
Druck auch nur den kleinsten Widerstand entgegensetzte, so würde 
sich mit dem zunehmenden Drucke dieser Widerstand verstärken 
und am Ende so wachsen, daß die Theile nicht mehr aus ihrer 
Lage gerückt oder nicht mehr verschoben werden könnten. Den 
ken wir uns nun zwei verbundene Röhren von ungleicher Größe, 
die eine so weit, die andere so eng, als man will, beide mit Was 
ser gefüllt: so würde es bei der kleinsten Widerstandskraft gegen 
die Verschiebung der Theile unmöglich sein, daß die geringere 
Wassermasse die größere steigen macht; also müßte zuletzt das 
Wasser in der engeren Röhre höher stehen, als in der weiteren, 
was der Natur des flüssigen Körpers und den ersten Gesetzen der 
Hydrodynamik vollkommen widerspricht. Wenn wir der flüssi 
gen Materie auch nur die geringste Widerstandskraft gegen die 
Verschiebung ihrer Theile zuschreiben, auch nur in etwas die 
absolute Verschiebbarkeit der letzteren einschränken, so sind alle 
Bedingungen der Hydrostatik aufgehoben*). 
5. Elasticität als expansive und attractive. 
Es ist die Kraft des Zusammenhangs in jeder Materie, die 
sich gegen die Trennung der Theile wehrt. Es sind die bewe 
genden Grundkräfte der Repulsion und Attraction, die in jeder 
Materie mit einer gewissen Stärke zusammenwirken und dadurch
	        
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