Volltext: Kant's System der reinen Vernunft auf Grundlage der Vernunftkritik [4. Band. Zweite rev. Auflage] (4,2 / 1869)

nämlich essen, gehen und schlafen zu können, was für seine ani 
malische Existenz gesund, für die bürgerliche, zu öffentlichen Ge 
schäften verpflichteten Existenz aber krank d. i. invalid heißt, so 
widerspricht sich dieser Candidat des Todes hiermit gar nicht." 
„Dahin führt die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern, 
daß man endlich unter den Lebenden nur so geduldet wird, wel 
ches eben nicht die ergötzlichste Lage ist. Hieran aber bin ich 
selber Schuld. Denn warum will ich auch der hinanstrebenden 
jüngeren Welt nicht Platz machen und um zu leben mir den ge 
wohnten Genuß des Lebens schmälern? Warum ein schwächliches 
Leben durch Entsagungen in ungewöhnliche Länge ziehen, die 
Sterbelisten, in denen doch auf den Zuschnitt der von Natur 
Schwächeren und ihre muthmaßliche Lebensdauer mitgerechnet 
ist, durch mein Beispiel in Verwirrung bringen und das alles, 
was man sonst Schicksal nannte (dem man sich demüthig und 
andächtig unterwarf) dem eigenen festen Vorsatze unterwer 
fen, welcher doch schwerlich zur allgemeinen diätetischen Regel, 
nach welcher die Vernunft unmittelbar Heilkraft ausübt, aufge 
nommen werden und die therapeutischen Formeln der Ofsicin je 
mals verdrängen wird?"
	        
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