Volltext: Kant's System der reinen Vernunft auf Grundlage der Vernunftkritik [4. Band. Zweite rev. Auflage] (4,2 / 1869)

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vor dem Globus und der Landkarte. Man versteht am besten, 
was man selbst macht, selbst erfährt und denkt; der bildliche 
Unterricht sei zugleich technisch. Der geographische Unterricht in 
der Länder- und Völkerkunde werde belebt und anschaulich ge 
macht durch das Lesen guter Reisebeschreibungen; der Verstandes- 
untcrricht sei, so weit es möglich ist, sokratisch und katechetisch. 
Nicht daß vieles gelernt, sondern daß vor allem gründlich gelernt 
werde, sei der Hauptzweck einer wahrhaft unterrichtenden Er 
ziehung. Vielerlei lernen ohne gründliche Einsicht, heißt vielerlei 
vergessen. Gründlich lernen macht zugleich fähig, sich selbst zu 
unterrichten. In dem, was man weiß, vollkommen sicher sein, 
das giebt dem Geiste jene Festigkeit, die von der intellectuellen 
Seite die zuträglichste Bedingung auch für die Sittlichkeit aus 
macht. Nur auf diesem Wege läßt sich die intellektuelle Bildung 
in das richtige Verhältniß zu der moralischen bringen. 
Zn Rücksicht der moralischen Bildung kommt die kantische 
Pädagogik auf jene Ergebnisse zurück, die schon die Sittenlehre 
in ihrem methodischen Theile festgestellt hat. Die Erziehung 
mache ihre Zöglinge kräftig im Ertragen und Entbehren nach dem 
Spruche: „8U8tiii6 et abstille!“ Der Wille stärke sich gegen 
den Andrang der Leidenschaften und gegen die weichlichen Em 
pfindungen; was er sich vorsetzt, das halte er fest; er setze sich 
in allen seinen Handlungen keinen anderen Zweck als die Würde 
der Menschheit. Er sei nicht voller Gefühl, sondern voll von 
dem Begriffe der Pflicht. Sympathien und Antipathien sind 
Irrlichter, der Pflichtbegriff allein erhellt den sittlichen Pfad des 
Menschenlebens, das Gefühl der eigenen Würde ist jene richtige 
Selbstachtung, die von der falschen Demuth und vom falschen 
Ehrgeize gleich weit entfernt ist. Und insbesondere sorge die Er 
ziehung dafür, daß frühzeitig in ihren Zöglingen die bürgerlichen
	        
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