Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

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Heft 27/28. Der Durchbruch am Narew 
Nachdem ein Versuch, über die Rozanica hinüber den Feind nach 
Süden aufzurollen, gescheitert ist, graben sich die Bataillone ein 
und warten in unmittelbarer Gefechtsberührung mit dem Feinde 
abends und die ganze Nacht auf den für den nächsten Morgen fest¬ 
gesetzten Angriff der 3. Infanterie-Division gegen die vorgeschobene 
Stellung Miluny—Podbora. Der Russe wagt keinen Gegenstoß. 
I./Garde-Grenadier-Regiments 5 hat unterdes auftragsgemäß 
gehandelt, sich zunächst auf 500 in, dann in der Nacht auf Sturm¬ 
stellung vor der Hauptlinie des Feindes eingegraben. 
Die erste Staffel des Angriffs auf Rozan ist geglückt. 
Die Stellung war in dem Streben der Russen nach Tiefen¬ 
gliederung der Befestigungsanlagen erst nachträglich erbaut und 
scheint nicht ganz fertiggestellt zu sein, als sie der deutsche Angriff 
traf. Sie bestand aus den Einzelschanzen Nr. 1, 2, 4 (auf Höhe 118), 
5, 6, 7 auf einem tzöhenkamme mit unvollständigem Schluß der 
Lücken durch Hindernisse und aus den vor der Mitte dieser Be¬ 
festigungslinie nochmals vorgeschobenen drei Einzelwerken Nr. 3a, 
3b, 3c. Schanze Nr. 7 lag versteckt und wurde deutscherseits erst 
am 22. entdeckt und wenig durch Artillerie befeuert. 
Das pommersche Füsilier-Regiment Nr. 34 des Oberstleutnants 
KraehesolltemitdemIII. und II. Bataillon in vorderer Linie gegen den 
rechten Teil, das Berliner Reserve-Regiment Nr. 93 des Oberst¬ 
leutnants Faelligen, III. Bataillon in vorderer Linie, gegen den 
linken Teil der Stellung stürmen. Der Angriff sollte auf der ganzen 
Linie gleichzeitig erfolgen. Er kam jedoch zunächst nur gegen die 
Werke 3a—c zur Durchführung, da aus den übrigen Stellungen, 
und zumal aus bisher noch nicht entdeckten, im Walde angelegten 
Gräben den Angreifern lebhaftes flankierendes Infanterie- und 
Maschinengewehrfeuer entgegenschlug. Generalleutnant v. Staabs 
mußte sich daher zu einem erneuten, zweistündigen Wirkungs¬ 
schießen der Artillerie entschließen, wobei auch schwere Batterien 
der 4. Garde-Infanterie-Division mitwirkten. Der Angriffsbeginn 
war auf 9.28 morgens festgesetzt. Pünktlich erhoben sich die Sturm¬ 
truppen vom Boden. Gegen die Werke 3a, b und c war es leichte 
Arbeit; denn die ganze Schanze war unter dem Feuer zusammen¬ 
gebrochen. Die einzelnenWerke wurden fast ohne Verlust genommen.
	        
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