Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

Die Kämpfe um den Narew 
81 
Abend zu erreichen hatte. Neue und reiche Beute an Gefangenen, 
rascher und vielleicht kampfloser Gewinn des linken Narew-Ufers 
winkten einem sofortigen Nachstoß gegen den erschütterten Feind, 
dessen Kolonnen sich nach Fliegermeldungen am Narew stauten. 
Aber bei dem XVII. Reservekorps leistete der Gegner, wenigstens 
vor dem rechten Flügel und der Mitte, in den stark verdrahteten 
und befestigten Wäldern nachhaltigen Widerstand; immer wieder 
mußte er geworfen werden. Bei der 50. Reserve-Division nahmen 
notwendig gewordene umfangreiche Umgruppierungen Zeit in An¬ 
spruch. Als man vor der inneren Befestigungslinie von Pultusk 
ankam, schlug starkes Feuer herüber. Der Russe stand wohl¬ 
vorbereitet in einer neuen, stark geschützten und befestigten Stellung. 
Die 86. Division und die 50. Reserve-Division trafen noch abends 
Borbereitungen zum Sturme auf die neue russische Widerstands¬ 
linie vorwärts Pultusk. Aber es wurde zu spät. Die Sonne sank 
bereitsunter den Horizont. DieZeit reichte zum Vorziehen der schwe¬ 
ren Artillerie, zur Erkundung und Niederkämpfung der Einbruchs¬ 
ziele nicht mehr aus. General v. Plüskow mußte schweren Herzens 
von dem neuen Sturme absehen. Die Truppen waren seit dem 12. Juli 
abends in steter Anspannung und in dauernder Berührung mit 
dem Feinde, und infolge unzulänglicher Nachtruhe ermüdet; ein 
Sturm ohne ausgiebige Artillerievorbereitung war von zweifelhaftem 
Erfolge und kostete sicher viel Blut. So erklärte sich auch General 
v. Gallwitz mit dem Entschlüsse des Kommandierenden Generals 
XI. Armeekorps einverstanden. Der Sturm auf die innere Linie 
wurde auf den 24. mit Tagesanbruch verschoben. Am Abend lag 
vom XVII. Reservekorps Brigade Pfeil mit dem rechten Flügel 
an der Bahn östlich Klukowo, mit dem linken bei Skorznice. An¬ 
schließend hatte sich mit der Front nach Südosten der rechte Flügel 
der 85. Landwehr-Division der Chaussee Pultusk—Winnica auf 
2,5 km genähert. Der linke Divisionsflügel lag östlich Moszyn 
vor den Werken von Pultusk, die von dort bis zum Narew-Ober- 
strom von der 86. Infanterie- und 50. Reserve-Division eng um¬ 
schlossenwurden. Die I.Garde-Reserve-Division hatte sich im Wald¬ 
gelände zwischen Lipa und Gnojno einen Brückenkopf schaffen 
können; unter seinem Schutze wurde nördlich Szygowek unter Zu- 
Meyer» Der Durchbruch am Narew. ß
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.