Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

Durchbruch der Kampffront und Vormarsch an den Narew 
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Stellung einzubrechen und Krasne nach bluttgem Häuserkampf 
zu nehmen. Auch der linke Flügel der Division Hahn vermochte 
nach 8 Uhr abends den Feind aus seiner befestigten Stellung zu 
werfen. Hier riß das heldenmütige Kulmer Regiment (141) unter 
Führung seines unermüdlichen Obersten v. Steinkeller das große 
Dorf Szczuki mit der am Südostrande liegenden, festungsartig aus¬ 
gebauten Zuckerfabrik an sich und überschritt noch in der Nacht dort 
den zäh verteidigten Wengierka-Abschnitt. Hunderte von toten 
Russen bedeckten das Kampfgelände. Tausende von Gefangenen 
blieben in der Hand des Siegers. 
Beim Korps Walter hatten sich während des ganzen Tages 
wechselvolle Kämpfe abgespielt. Wo der Angreifer Erfolge zu er¬ 
zielen vermochte, warf sich ihm der Russe in starken Gegenangriffen 
entgegen. Auf den Flügeln hielt der Gegner am längsten. Erst 
unter dem Drucke des nach Südosten gerichteten Stoßes der West¬ 
preußen westlich der Wengierka ließ der feindliche Widerstand auch 
hart östlich dieses Abschnittes nach. So konnten nach hartem 
Ringen, in dem die Württemberger ihrem alten Ruhme neue Lor¬ 
beeren hinzugefügt hatten, die 125 er und die Königin Olga- Gre¬ 
nadiere in den späten Nachmittagsstunden Wielodroz und die 
östlich anschließenden Höhen und Wälder stürmen. Unterdessen 
hatte der linke Flügel der Division des Herzogs v. Urach in harten 
Gefechten den Orzyc-Abschnitt bei Leng erreicht, fortgerissen durch 
die Pommern des Generalleutnants v. Staabs. Bei der 3. Division 
hatte nämlich das Regiment Prinz Moritz von Anhalt-Dessau 
(Nr. 42) unter Oberstleutnant Weiz bereits gegen l Uhr nachmittags 
das verschanzte Podos genommen und dort in kühnem Nachstoße 
den Orzyc überschritten. Ein aus drei Himmelsrichtungen erfol¬ 
gender, überlegener russischer Angriff warf die tapferen Stral- 
sunder und Greifswalder über den Abschnitt zurück, sogar Podos 
mußte wieder geräumt werden; aber mit Bajonett und Kolben 
gingen die letzten Reserven des Regiments dem anstürmenden 
Gegner von neuem entgegen. Um 11 Uhr abends konnte der Kom¬ 
mandeur der 6. Infanterie-Brigade, Generalmajor v. Oertzen, mel¬ 
den, daß Podos wiederum in deutscher Hand war und die Pommern 
von neuem den Orzyc überschritten hatten. Weiter nördlich war
	        
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