Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

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Heft 27/28. Der Durchbruch am Narew 
Völlige Freiheit in der Verwendung der 50. Reserve-Division ge¬ 
lassen werde. Eine Viertelstunde später war auch General v. Panne¬ 
witz im Besitze einer Weisung des Armeegruppen-Führers: „je¬ 
denfalls noch heute an einer Stelle in die zweite Stellung des 
Feindes ein- und durchzubrechen ;am leichtesten sei das bei der 
1. Garde-Reserve-Division." 
General v. Plüskow zog nun die 50. Reserve-Division hinter 
die Division Wernitz, stellte dieser zunächst die schwere Artillerie, 
dann auch zwei Infanterie-Regimenter der 99. Reserve-Infanterie- 
Brigade und drei leichte Feldhaubitz-Batterien von der 50. Reserve- 
Division für den Angriff zur Verfügung. Während die Artillerie 
ihr zusammengefaßtes Feuer auf die Einbruchsstellen steigerte und 
die Infanterie sich immer näher heranarbeitete, ging eine Weisung 
des Generals v. Gallwitz bei den Generalkommandos ein, wonach 
es jetzt, da man die letzte feindliche Stellung vor sich hatte, nicht 
mehr darauf ankam, wie bisher möglichst weit geradeaus vorzu¬ 
stoßen, nach dem Durchbruch sollte vielmehr die gegnerische Stel¬ 
lung durch Einschwenken nach rechts und links bis zu den Flügeln 
aufgerollt und dadurch der Vormarsch an den Narew in voller 
Frontbreite für die Armee-Gruppe ermöglicht werden. An einer 
Stelle mußte also die Russenfront zunächst aufgemeißelt werden; 
starke dort eingesetzte Kräfte mußten dann keilartig wirkend den Riß 
verbreitern. 
Bei der 1. Garde-Reserve-Division gelang der Stoß zuerst. 
Fast gleichzeitig brachen hier gegen 2 Uhr nachmittags das 1. und 
2. Earde-Reserve-Regiment unter Führung des Kommandeurs 
der 1. Garde-Reserve-Infanterie-Brigade, Generalmajors v. Zabo- 
rowski, in die feindlichen Linien südlich und südöstlich Zielona, 
das Reserve-Infanterie-Regiment 64 unter Oberstleutnant v. Cra- 
mer und das Danziger Infanterie-Regiment 128 unter Oberst¬ 
leutnant v. Netzer in die tzöhenfront 130—124 nordöstlich ZbM 
ein. Ganz Besonderes leisteten hierbei die Westpreußen. Sie 
überwanden unversehrte Hindernisse und entrissen dem Feinde 
sein durch unser Artilleriefeuer noch wenig beschädigtes Graben¬ 
system. Die vom Generalleutnant Albrecht kraftvoll vorgeworfene 
Division hatte in ihrem ganzen Gefechtsstreifen die feindliche Stel-
	        
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