Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

Ergebnis und Schluhbetrachiuiigen 
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davon hier. Hier sehen wir vier Wochen lang ununterbrochen 
Kampf mit Gewehr und Geschütz gegen täglich frische Kräfte des 
Feindes, unaufhörlich Arbeit mit dem Spaten, unregelmäßige Ver¬ 
pflegung ohne Abwechselung, die rasch hinuntergeschluckt werden 
muß, keine oder kurze Nachtruhe bei Mutter Grün bei steter Ab¬ 
wehr von Ungeziefer, Anstrengungen, die nur der ganz gesunde, 
kräftige Mensch aushalten konnte. Und doch der Erfolg! 
Worin liegt das? Am Narew-Durchbruch haben wohl Deutsche 
aus fast allen Gauen teilgenommen. Der Gründe sind gewiß viele. 
Sie beruhen vor allem auf unwägbaren Größen, auf dem Willen 
zum Siege, jenem geheimnisvollen Etwas in der menschlichen 
Seele, über dessen Ursprung und Wesen sich die Weltweisen vom 
grauen Altertum ab bis heute vergeblich den Kopf zerbrochen 
haben. Es hieße Wasser ins Meer, Bäume in Wälder, Häuser 
in Städte tragen, wollte ich hier noch ausführen, was beim Narew- 
Durchbruche, wie in diesem ganzen Kriege von dem deutschen 
Manne an Vaterlandsliebe und Opferwilligkeit, an allen höchsten 
Tugenden im buchstäblichen Sinne gegen eine Welt von Feinden 
geleistet worden ist. Nur innerliches Miterleben an der Hand der 
Ereignisse führt zur vollen Erkenntnis der wunderbaren Größe 
der Leistungen. Tatsachen reden am besten für den» der sie ver¬ 
stehen und würdigen will. Der Siegeswille überwindet alle 
Hindernisse: den starren, zackigen Draht der Kampffront, die Fluten 
des Narew, die feldbraune Mauer hinter dem Flusse, alle drei 
verteidigt durch todsprühende Rohrläufe von Gewehr, Maschinen¬ 
gewehr und Geschütz. 
Und doch liegt bei diesem Willen schwerlich das Letzte, das 
Entscheidende; er ist ja schließlich auch unseren zahllosen Feinden 
nicht abzusprechen. Der eigentliche Grund für alle die großen im 
Weltkriege errungenen Erfolge liegt in der unermüdlichen, gemein¬ 
samen, harten, sittlichen Friedensarbeit aller Dienstgrade vom höch¬ 
sten bis zum niedersten, die zwischen Führer und Truppe ein 
kameradschaftliches Band, das siegverbürgende Vertrauensverhältnis 
schuf. Der Führer stellt die höchsten Anforderungen; er weiß, daß 
die Truppe chn nicht im Stich läßt. Die Truppe stürmt und ist des
	        
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