Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

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Heft 27/28. Der Durchbruch am Narew 
waren am 3. August in die Hand des K. u. K. XII. Korps ge¬ 
fallen. Die 9. Armee des Prinzen Leopold von Bayern hatte an 
demselben Tage die Russen in die ehemalige Fortlinie von War¬ 
schau zurückgeworfen. Der weitere Angriff wurde eingeleitet. Bei 
der Gruppe Beseler schloß sich der Ring um NowogeorgiewA 
enger; der Angriff auf die Narew-Befestigungen unterhalb Serock 
war angesetzt. Links von der Armeegruppe Gallwitz hatte von der 
Armee Scholtz die 75. Reserve-Division den Übergang an der 
Szkwa-Mündung vollendet und die Russen in mehrtägigem An¬ 
griff aus ihren starken. Stellungen hart südlich des Narew am 
3. August geworfen. Der deutsche Ring um Ostpolen drückte scharf 
auf die russische Heeresleitung. Ganz Polen links der Weichsel war 
erobert, Warschau stand dicht vor dem Fall. Flieger meldeten am 
3. August starken Bahnbetrieb auf der Linie Praga—Minsk, alle 
Straßen von Warschau nach Osten waren mit Artillerie und Ko¬ 
lonnen belegt. Die blutige Saat war in Halm und Ähre geschossen, 
sie fing an zu reifen. 
Aus dieser Lage war es erklärlich, daß sich die Russen dem Vor¬ 
dringen der Heeresgruppe Mackensen und der Armeegruppe Gall¬ 
witz entgegenstemmten, um ihre noch an der Weichsel befindlichen 
starken Kräfte möglichst ungeschwächt nach Osten zurücknehmen 
zu können. Folgerichtig mußten sie auch vor der 8. Armee und den 
nördlich anschließenden deutschen Verbänden hartnäckigen Wider¬ 
stand leisten. Tatsächlich hatte die 10. Armee auch nur ganz all¬ 
mählich vorschreiten können, ihr linker Flügel lag 5—7 km vor den 
Südwestforts der Festung Kowno. Die Niemen-Armee hatte den 
Gegner auf dem linken Flügel über Bausk und Mitau in Richtung 
auf die Düna zurückgeworfen, während sie sich weiter südlich gegen 
überlegene Angriffe russischer Verstärkungen wehren mußte, die 
in Richtung Poniewicz eingesetzt wurden. 
Um den Angriff der Armeegruppe Gallwitz schnell weiter vor¬ 
wärts zu bringen, hatte der Oberbefehlshaber Ost angeordnet, daß 
die auf dem rechten Flügel der 8. Armee kämpfende 75. Reserve- 
Division und die dort aus dem Westen eingetroffene 58. Infanterie- 
Division zunächst nach Süden vorzustoßen hatten. Trotzdem kam 
es bei der Armeegruppe Gallwitz zu tagelangem, erbittertem 
Ringen.
	        
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