Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

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Heft 27/28. Der Durchbruch am Narew 
hatte General v.Gallwitz schließlich gewaltige Massen hier zusam¬ 
mengeballt, um sein Ziel zu erreichen. Hartnäckiger, tapferer Wider¬ 
stand der Russen hier und am Narew vberhalb Kamionka hatte 
das notwendig gemacht. Die deutschen Verbände rangen mit einem 
Gegner, der von frischen Kräften unterstützt, nicht weichen wollte, 
sich fortgesetzt und mit unleugbarem Geschick zäh wehrte. So kam 
es hier auf dem linken Flügel der Armeegruppe zu tagelangen, er¬ 
bitterten und blutigen Kämpfen, die besonders dadurch erschwert 
wurden, daß die deutsche Aberlegrnheit an schwerer Artillerie in dem 
ausgedehnten Waldgelände nicht recht zur Geltung gebracht werden 
konnte. Das vollkommen verwüstete Gelände zeigt noch heute die 
Spuren des beiderseitigen Ringens. 4000 tote Russen lagen in 
diesen Tagen allein vor einem schmalen Angriffs-Abschnitte der 
2. Infanterie-Division. 
Große Fortschritte am 31. Juli. Am 31. Juli schien sich die Ent¬ 
scheidung anzubahnen. Die 83. und 54. Infanterie-Division hatten 
frühmorgens soeben zum einheitlichen Angriffe angesetzt, da traf sie 
unvermutet ein russischer Gegenangriff, dessen Stoßkraft durch eine 
tags zuvor mit der Eisenbahn eingetroffene frische russische (59. Re- 
serve-)Division erhöht wurde. DieFrontder 83.Infanterie-Division 
wurde bei Cisk durchbrochen, war aber schon mittags durch rasches 
Zufassen der beiden Nachbar-Divisionen (2. und 54.) von den Flan¬ 
ken her wiederhergestellt. Auch hier wie immer duldete unsere In¬ 
fanterie einen feindlichen Erfolg nicht; der mußte beseitigt sein, 
bevor der Abend da war. Die Verluste der 83. Infanterie-Division 
waren aber doch so hoch, daß sie für die nächsten Tage in Reserve ge¬ 
nommen werden mußte. Dabei ist zu berücksichtigen, daß sie zumeist 
aus Landsturm-Bataillonen (Posen, Rawitsch, Brieg, Münster, 
Trier, Aachen, Koblenz) bestand, die in den letzten Tagen schwer 
gerungen hatten und ihre bedeutenden Erfolge seit dem 25. mit 
vielem Blut (84 Offiziere, 3100 Mann) hatten erkaufen müssen. 
Trotz dieses Mißgeschicks endete der 31. noch mit einem vollen 
Erfolge der deutschen Waffen. Um 6.45 abends fiel auch endlich 
die wichtige bewaldete Höhe nordwestlich Kamionka in die Hand 
der 2. Infanterie-Division. Damitwar die brave Besatzung 
des Brückenkopfes aus ihrer schwierigen und viele
	        
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