Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

Die Kämpfe um den Narew 
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Russen; aber in aufgelöster und doch musterhafter Ordnyng geht 
das Bataillon bis an den Narew vor. Weiter können auch diese 
Braven bei Tageslicht nicht. 
Das Bataillon tzartmann/83 wird um 4.13 morgens über Macki 
vorgezogen. In jeder vorgehenden Schützenwelle sitzen zielsicher 
russische Schrapnellagen. Im Laufe des Vormittages arbeiten sich 
die Füsiliere der 2. und 12. Kompagnie an der Abergangsstelle von 
III./44 durch den Narew hindurch; 5./33 wird zurückgehalten und 
soll in der folgenden Nacht mit II./4 und schwachen noch auf dem 
Westufer verbliebenen Teilen vom Infanterie-Regiment 44 auf 
einem von den Pionieren erbauten Brückensteg übergehen. III./33 
(9., 10., 11. Kompagnie) hatte die Sicherung am Narew oberhalb 
Macki bis Kolaki; die am weitesten nördlich stehende 9. Kompagnie 
hatte sich aber dem Abergange von III./44 angeschlossen. So sind 
gegen 9 Uhr vormittags vom rechten Flügel ab 2., 9., 12./33, 
III./44, II./44 und 4., 3./4 drüben. Hart am rechten Ufer stehen 
bereit: 5./33, 1. und 2./4, II. und III./4, außerstande, den über¬ 
gegangenen Kameraden in dem sich schnell entwickelnden Kampfe 
gegen eine gewaltige, zahlenmäßige Abermacht zu helfen. In 
ohnmächtiger Wut hören sie den sich immer mehr steigernden 
Kampflärm, ein hartes Los für den deutschen Soldaten. Die Nacht 
muß abgewartet werden, denn der Narew wäre jetzt ein offenes 
Grab. Die Russen haben Macht und Gefahr des Angriffs er¬ 
kannt, Verstärkungen an Infanterie und Artillerie eilends heran¬ 
gezogen und sind nun gewillt, die Deutschen in den Narew zurück¬ 
zuwerfen. Während das offene Wiesengelände des rechten Ufers 
andauernd unter russischem Schrapnellfeuer liegt, bäumt sich der 
Narew unter feindlichen Granaten auf. Seine Oberfläche spritzt, 
wo sich Lebendiges zeigt, unter den Kugeln aus Gewehren und 
Maschinengewehren. Die unaufhörlich einschlagenden Granaten 
wühlen seinen Grund auf, vertiefen das Wasser, erhöhen die Ge¬ 
fahr des Ertrinkens. Der Fluß erscheint wie eine Riesenfontaine. 
Pontons, mit denen übergesetzt werden soll, werden zerschossen; 
alle Verbindung zwischen den beiden Ufern ist abgerissen. Gleich¬ 
zeitig hagelt zusammengefaßtes russisches Maschinengewehr- und 
Artilleriefeuer aus der Front und aus den Flanken auf die über- 
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