Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

Die Kämpfe um den Narew 
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in durchlaufender Linie das gegenüberbefindliche Ufer und die 
Höhenstellungen beseht hielten. Infolgedessen traten beim I. Armee¬ 
korps Schwierigkeiten ein, die den Fortschritt der Armeegruppe 
zügelten und tiefergreifende Entschlüsse der Leitung erforderlich 
machten. Noch verteidigten die Russen Iwangorod, noch lagen 
ihre Divisionen in der festen Stellung Gora Kalwarsa—Blonie 
vorwärts Warschau; über Nowogeorgiewsk wehte noch die russische 
Fahne. Diese wichtigen Stellungen und Polens Hauptstadt zu 
halten, war nur so lange möglich, wie es den Russen gelang, sich 
erfolgreich im Süden zwischen Bug und Weichsel der Heeres¬ 
gruppe Mackensen, im Norden der Armeegruppe Gallwitz und 
der 8. Armee Scholtz entgegenzustemmen. Generalfeldmarschall 
v. Mackensen wollte seine seit dem 22. abends nicht wesentlich vor¬ 
wärtsgekommene Angriffsbewegung am 29. wieder aufnehmen und 
zum Durchbruch auf Cholm—Lublin schreiten. Es kam alles darauf 
an, daß auch die Armeegruppe Gallwitz und die Armee Scholtz 
bald in südöstlicher Richtung südlich des Narew Raum ge¬ 
wannen. Die Truppen des Generals v. Scholz kämpften zwischen 
Nowogrod und Lomza noch um den Besitz des rechten Narew-Ufers. 
Die Gewinnung des linken Ufers zwischen Nowogrod und der 
Rozoga machte Schwierigkeiten. Erst in der Nacht vom 25. zum 
26. hatten neun Kompagnien der auf dem rechten Flügel befind¬ 
lichen 75. Reserve-Division in der Szkwa-Mündung (13 km ober¬ 
halb Ostrolenka) übergesetzt werden können. Die Pionier-Kom¬ 
pagnien hatten sofort mit dem Bau einer Brücke begonnen. Sie 
wurde in der Nacht zum 27. fertig, aber nach dem Abergang einer 
weiteren Infanterie-Brigade durch Artillerie-Volltreffer so schwer 
beschädigt, daß die Batterien der 75. Reserve-Division nicht nach¬ 
gezogen werden konnten. In der Nacht zum 28. mußte der Bau 
einer zweiten Brücke weiter südlich begonnen werden. Der Angriff 
gegen die starke Höhenstellung des Feindes auf dem linken Narew- 
Ufer verschob sich hier infolgedessen. Alles hing also von einem 
baldigen Vordringen über den Narew seitens des I. Armee¬ 
korps ab.
	        
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