Volltext: Der Durchbruch am Narew [27/28]

Die Kämpfe um den Narew 
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pianka und der Wald nordwestlich davon in der Hand der tapferen 
und unermüdlichen Angreifer. Im südlichen Teile des langge¬ 
streckten Dorfes Kamionka hatten sie der 2. Infanterie-Division des 
I. Armeekorps die Hand gereicht. Die Beute des 27., die fast aus¬ 
schließlich von der 4. Garde- und 83. Infanterie-Division eingebracht 
war, betrug 2500 Gefangene und 7 Maschinengewehre. 
Ani 28. Juli hatten rechter Flügel und Mitte der Armeegruppe 
sich weiterhin verteidigungsweise zu verhalten. Dort sollten Re¬ 
serven für den nach Ergänzung der Munition in einigen Tagen 
fortzuführenden allgemeinen Angriff herausgezogen werden. Das 
XIII. Armeekorps mit unterstellter 83. Infanterie-Division behielt 
die Aufgabe, durch starken Druck seines Nordflügels in östlicher 
und nordöstlicher Richtung dem I. Armeekorps über den Narew 
zu helfen. 
. Der Verlauf der Bewegungen und Kämpfe vom 23.—27. Juli 
zeigt uns bei Freund und Feind ein recht verschiedenes Bild. 
Bei den Russen rächte sich der überstürzte Angriff vom 20. 
Sie hatten in seiner Folge zur Verteidigung der Narew-Linie, 
namentlich ihrer beiden Stützpunkte Pultusk und Rozan, keine 
völlig unerschütterte Truppe mehr rechtzeitig zur Hand, als der 
deutsche Angriff sie traf; am deutlichsten verriet das der rasche 
Fall der drei Vorstellungen von Rozan am 20., 22. und 23. Juli, 
dem dann das freiwillige Aufgeben der Hauptstellung unmittelbar 
folgte. Fast übereinstimmend meldeten alle deutschen Truppen, 
die die beiden Brückenköpfe stürmten, daß die russischen Hinder¬ 
nisse, Schützengräben und Unterstände nur wenig durch das kurze 
Artilleriefeuer gelitten hatten; trotzdem ihr rascher Fall. Der Wille 
zum Standhalten, zum Siege fehlte bei der Truppe, und ihre 
Führung handelte überstürzt. Der plötzliche Einbruch in die feind¬ 
liche Kampffront am 13. Juli 1915 durch das XI., XIII. und 
XVII. Armeekorps wirkte nach. 
Der Einsturz der Kampffront wirkte aber noch weiter nach. 
Auch die Abwehr hinter dem starken Narew-Abschnitte brach in un¬ 
mittelbarer Folge schnell zusammen. In Gegend Pultusk trug der 
entschlossen und rasch durchgeführte Uferwechsel des 1. Garde-
	        
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