Volltext: Karl Waldeck

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Aufrusf. 
Am 25. v. M. ist Domkapellmeister Karl Waldeck aus 
dem Leben geschieden, ein Künstler, der stets nur den höchsten 
Aufgaben der Kunst zugewendet, eine lange Reihe von Jahren 
ebenso bescheiden wie rastlos und erfolgreich an der Hebung der 
musikalischen Verhältnisse in unserem Lande mitgearbeitet hat. 
Zahlreiche Freunde und Verehrer werden seine Tätigkeit als 
Musikpäbagoge, Organist, Dirigent und Komponist in gutem 
Andenken behalten. Weiteren Kreisen jedoch, sowie der Nachwelt 
sollen seine herrlichen Kompositionen, von denen viele zu den 
hervorragendsten Schöpfungen der letzten Jahrzente gehören, im 
Druck zugänglich gemacht werden. 
Hiezu beizutragen erscheint als eine Ehrenpflicht unseres 
Landes, das auf Karl Waldeck, als einen seiner besten Söhne, 
stolz zu sein berechtigt ist und dem Verewigten durch Förderung 
der Herausgabe seiner Werke das schönste Denkmal setzen wird. 
Es ist Aussicht vorhanden, einen hervorragenden Musikalien— 
berlag für die Sache zu gewinnen. Da jedoch auf kbinen 
Massenabsatz, iusbesondere der kirchenmusikalischen Werke des 
Meisters in keinem Falle zu rechnen ist, so wird das Unternehmen 
erst dann in dem gedachten Umfange gesichert erscheinen, wenn 
durch entsprechende Beiträge wenigstens die Bedeckung eines Teiles 
der Druckkosten, beziehungsweise die Abnahme einer entsprechenden 
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gestellt werden kaun. 
Das unterzeichnete Komitee richtet daher an die Bevölkerung 
Oberösterreichs, insbesondere an die Freunde guter Kirchenmusik, 
das Ersuchen, durch entsprechende Beiträge die Herausgabe der 
Werke Kall Waldecks zu fördern. Den Spendern von Beiträgen 
steht nach Erscheinen der Werke der unentgeltliche Bezug von 
solchen nach Maßgabe der geleisteten Beiträge zu und wird den— 
selben zum Zwecke der Auswahl seinerzeit die geeignete Mitteilung 
zukommen. Da unter den Werken Waldecks auch kleinere Kom— 
hositionen sich befinden, so können auch Spender von kleineren 
Beiträgen mit Exemplaren bedacht werden. Die unterzeichneten 
Komiteemitglieder, sowie die Redaktionen der Linzer Tagesblätter 
sind bereit, Beiträge entgegenzunehmen. 
Linz, am 20. April 1905. 
Ignaz Gruber, Lehrer und Domorganist; Dr. Oito Bahr, 
Musikreferent; Franz Gräflinger, städt. Beamter und Musik— 
referent; Dr. Rudolf Hittmayr, Regens des Priesterseminars; 
Viktor Kerbler, Oberlandesrat; Franz Neuhofer, Lehrer. 
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