Volltext: Lüttich-Namur [1]

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forderung zur sofortigen Abergabe der Stadt und sämtlicher noch 
nicht gefallenen Forts. Falls bis 7 Uhr abends der Forderung 
nicht entsprochen war, sollte die Stadt von der Artillerie beschossen 
werden. Alle Vorbereitungen für die Ausführung dieser Dro¬ 
hung wurden getroffen und Feld- und schwere Artillerie dazu 
bereitgestellt. Gleichzeitig erhielt Generalleutnant v. Plüskow An¬ 
weisung, mit seiner weittragenden Artillerie einen Feuerriegel süd¬ 
lich Namur zu legen, während die 1. Garde-Reserve-Division St. 
Servais besetzte. Als um 7 Uhr abends der Parlamentär nicht 
zurückgekehrt und keinerlei Absichten, die Festung zu übergeben, 
erkennbar waren, wurde der südliche Teil der Stadt von Feld- 
artillerie und schweren Feldhaubitzen beschossen. Nach einer 
Viertelstunde wurde aber das Feuer wieder eingestellt. Einzelne 
Truppenteile hatten den Befehl, die Eisenbahn Namur—tzuy nicht 
zu überschreiten, nicht erhalten und waren weiter südlich vorge¬ 
drungen. General v. Gallwitz ordnete daher an, noch am Abend 
bis zur Sambre durchzustoßen, was ohne Widerstand geschah. 
Die Brücken waren kurz vorher in die Luft geflogen. 
Während der Nacht ruhten die Truppen in den erreichten 
Linien; sie versuchten die nach der ursprünglichen Truppeneintei¬ 
lung zu ihnen gehörigen Verbände wieder an sich heranzuziehen. 
Am 24. 8. 3 Uhr vormittags stand alles zum weiteren Vorstoß 
bereit. Gegen 7 Uhr vormittags nahnr die schwere Artillerie das 
Feuer gegen die Südostfront und gegen Fort d'Emines wieder 
auf. In Namur wurde lebhaft an den zerstörten Maas- und 
Sambre-Vrücken gearbeitet; eine kleine Sambre-Brücke war unver¬ 
sehrt in die Hände der Deutschen gefallen. Gegen 8 Uhr vormittags 
ordnete General v. Gallwitz an, daß die 38. Infanterie-Division 
über die Sambre in das waldige Berggelände südwestlich Namur 
Vorgehen und gegen die Forts de Malonne und de St. Heribert 
heranfühlen sollte. Die 3. Garde-Infanterie-Division hatte die 
Stadt zu besetzen, während die 1. Garde-Reserve-Division mit der 
ihr wieder unterstellten 1. Garde-Reserve-Brigade in der Gegend 
St. Marc—St. Servais die Sicherung der schweren Artillerie 
nördlich der Maas zu übernehmen hatte. Diese sollte den Kampf 
mit den Forts d'Emines und de Suarlse aufnehmen. Westlich 
dieser Werke lag die 14. Reserve-Division bereit, einen Abzug
	        
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