Volltext: Katechismus des Knabenhandarbeits-Unterrichts

198 Beziehungen des Arbeitsunterrichts zu Haus, Handwerk u. Schule. 
Beziehungen des Iröeitsuuterrichts zu Haus, 
Handwerk und Schule. 
Ist bisher vom Arbeitsunterricht an sich die Rede 
gewesen, so gilt es endlich auch seine Stellung zu anderen, 
ihm nahestehenden Faktoren kurz zu erörtern. 
Wie nahe Beziehungen die praktische Beschäftigung der 
.Knaben zum häuslichen Leben hat, geht schon aus dem 
Umstände hervor, daß in den nordischen Ländern, von wo 
die erste Anregung zu uns kam, der Quellpunkt des Slöjdes 
im Haussleiß zu suchen ist, und zwar nicht so sehr in der 
für den Verkauf arbeitenden. Hausindustrie, als vielmehr 
in der Arbeit für. den Hausbedarf, welche darauf ausgeht, 
auch diejenige Zeit, welche vom Berufe nicht in Anspruch 
genommen ist, nützlich zu verwerten und zur Verfertigung 
und Ausbesserung der in Haus und Hof benötigten Gegen- 
stünde zu benutzen. Erst später, als die Freunde des 
Hausfleißes zu der Einsicht kamen, man müsse Haupt- 
sächlich auf das Kind im schulpflichtigen Alter einwirken, 
wurde der Slöjd zum Erziehungsmittel. Die nordische 
Hausfleißbewegung gab ihre ökonomischen Ziele auf und 
wendete sich der pädagogischen Aufgabe zu, die Handarbeit 
im Dienste der allgemeinen Menschenerziehung zu ver- 
werten. 
In der That erscheint kein Einwand der Gegner des 
Arbeitsunterrichts unbegreiflicher, als der, das Kind werde 
durch die Erziehung zur Arbeit dem Hause entfremdet. 
Gerade das Gegenteil möchten diese Bestrebungen erreichen. 
Sie wollen die Familie auf den Beruf, die Kinder nützlich 
zu beschäftigen, hinweisen und sie in seiner Erfüllung wirk- 
sam unterstützen; sie möchten die Freude an der häuslichen 
Mußebeschäftigung, die leider vielfach verloren gegangen 
ist, wieder erwecken. Die Schülerwerkstätten schädigen das
	        
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