Volltext: Walter von Molo (Heft 8 / 1927)

Walter von Molo 
GEWISSHEIT 
Wer alle Wolken lenken könnte, 
die still und reißend übern Himmel fließen, 
der wäre auserwählt. 
Wenn Bauern mit Gelärme nach Hagelwolken schießen, 
damit von ihren Feldern sie zu andern fließen, 
das ist nicht Rettung, 
das ist Umbettung, 
durchs Unglück Andrer Rettung ist nicht Rettung. 
Ich will und kann die Wolken nicht verstoßen, 
sie sollen niederprasseln! 
Wie unser Schicksal fällt, 
wir stehen in der Welt; 
das Feld der Welt bleibt niemals unbestellt; 
nach jedem Hagelschlag ist unsre Welt erhellt, 
blüht neu das Feld! 
BEKENNTNIS 
Ich will euch nicht mehr zürnen, 
daß ihr die Flamme nicht versteht, die aus mir schlägt, 
sie quält mich auch, zersengt mir Haar und Hirn, 
doch sie muß brennen! 
Ich stehe wie ein Berg, der um Erhörung schrie, 
der in die Länder scheinen wollte, seuersrot, 
nun stehn die Flammen über mir, in Not, ste leuchten 
in die Lande, 
ich hab mein Teil, 
versteht mich nicht, bedauert nicht, 
ich brenne! 
Doch seht den Rauch, seht meine Feuersglut, 
ste leuchtet in die Ferne; 
nehmt draus den Kurs, 
greift in den Brust, 
tragt mein Erlebnis mit hinaus, in alle graue Ferne: 
Ich brenne gerne!
	        
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