Volltext: Die Kriegsereignisse im Norden [1]

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drei Stunden vor Überreichung dieser Note auch schon 
die Anordnung zur Mobilisierung der gesamten 
serbischen Armee erging. Serbien warf damit, wie 
sich bald zeigte, bewußt die Lunte in das Pulverfaß, 
um einen Weltbrand zu entfachen. 
Der Kaiser mußte seiner so oft bekundeten Friedens¬ 
liebe jenen schweren Entschluß abringen, für den die 
serbische Herausforderung keine andere Wahl ließ. Noch 
am Abend desselben Tages erfloß der Befehl zur teil¬ 
weisen Mobilisierung, von allen Völkern der Mon¬ 
archie einmütig mit Begeisterung begrüßt. Am 28. )uli 
erging die Kriegserklärung an Serbien. Freudig, 
getragen von Pflichtbewußtsein und Gpferwilligkeit, 
an denen es Habsburgs Völker in ernster Stunde nie 
fehlen ließen, eilte jedermann, den der Einberufungs¬ 
befehl traf, auf den ihm zugewiesenen Posten. Mit 
der Sicherheit eines Präzisionsinstrumentes 
arbeitete der Mobilisierungsapparat. Alle Pro¬ 
phezeiungen von Störungen bei Annahme der Kriegs¬ 
bereitschaft und im Aufmärsche, auf die unsere Feinde 
gerechnet hatten, wurden zuschanden. 
Während die teilweise Mobilisierung noch in der 
Vorbereitung war, machte sich schon das erste Wetter¬ 
leuchten im Nordosten bemerkbar. Am 27. Juli 
langten inoffizielle Nachrichten in Wien ein, daß Ru߬ 
land in den angrenzenden Militärbezirken militärische 
Vorbereitungen treffe. Wohl leugnete die russische Re¬ 
gierung zunächst noch, daß sie eine Mobilisierung an¬ 
geordnet habe, doch ließ sie uns mitteilen, daß sie zu 
dieser Maßregel greifen müsse, falls unsere Truppen 
die serbische Grenze überschreiten würden. )m übrigen
	        
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