Volltext: Historisch-geographischer Atlas der alten Welt

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112. Uebersieht der griechischen Colonien. 
Nachstehende Uebersicht zeigt die von den Hellenen in historischer Zeit, d. i. nach den noch der Sagengeschichte angehörigen massenhaften Auswanderungen nach der Westküste Kleinasiens, besonders seit dem 8. Jahrh. v. Chr. 
angelegten und zum grossen Theil namentlich von letztgenannten griechischen Ländern selbst ausgegangenen Colonien an den entfernteren Küsten fast aller Theile des Mittelmeeres. Die Tabelle ist vertical nach grösseren geographischen 
Gebieten, horizontal nach den in der ersten Columne genannten gründenden Staaten der einzelnen hellenischen Stämme geordnet. Die selbst von Coloniestädten wieder gegründeten Colonien sind dadurch bezeichnet, dass ihre Namen unter 
dem der Metropole nach rechts eingerückt, oder wenn sie in ein anderes Ländergebiet hinüberreichen, durch Klammern als zugehörig angedeutet sind. — Dass übrigens nur bei den spätesten dieser Colonien, namentlich den athenischen, 
ähnlicher Zweck, wie bei den römischen: Sicherung der Herrschaft in den von der Hauptstadt entfernteren Gegenden, zu Grunde lag, dass dagegen selbst die von den Handels - und Seestaaten Miletus, Rhodus, Corinthus, Syracusae, Mas- 
salia (in früherer Zeit auch wohl Chalcis) zur Sicherung ihrer Handelsinteresseii ausgesendeten Colonien, schon früh (bei Miietus und Chalcis namentlich seit dem Fall der Mutterstädte unter persische und athenische Herrschaft) völlig selb¬ 
ständige Staaten wurden, und endlich bei weitem die meisten der vorzugsweise in der Zeit der griechischen Tyraunen (im. 8. bis 6. Jahrh. v. Chr.) durch politische Verhältnisse aus der Heimath getriebenen und meist an entfernten Küsten 
sogleich als selbständige Gemeinden angesiedelten Auswanderungen höchstens in einem schwachen religiösen Verbände mit de-r Metropole blieben, ist aus der Geschichte bekannt; der a 11 mal ige Zuwachs durch neue Nachwanderungen aus 
dem Mutterlande und zwar oft aus ganz stammfremden Staaten, sowie durch Aufnahme der ungriechischen einheimischen Bewohner der Colonieländer zu Halbbürgern, welcher für die griechischen Colonien charakteristisch ist, vollendete die 
Trennung vom Mutterstaate; es bezeichnet daher dessen Nennung in unserer Uebersicht wesentlich nur den Ort, von dem die Colonie zuerst ausging und dem seine ersten griechischen Bewohner angehörten* 
Colonien im Westen von Griechenland. 
Metropolen. In West-Griechenland und Illyrien. In Uüter-Italien. 
Aeoler. 
Ozolische Locrer Locri- Epizephyrii 687 (733?) 
Medma, Metaurus, Hipponium 
Imit dorischen Troezeniern . . . . . . . . . Sybaris 720 
\ Metapontium, Laus, Posidonia 
. . . / Croton 710 
) Terina, Temesa* Pandosia 
.......[ Caulonia 
Dorier. 
Sparta ......... Tarentum 708 
Heraclea 433, Callopolis 
Spart. Col. Cnidus 
Argeische Col. Rhodus mit Cretern . 
In Sicilien. 
Corinthus 
Molycria und Chalcis in Aetoiia 
Solium in Acarnania, Pale auf Cephallenia 
k Ambracia 660, Argos Amphilochicum 
) Cercyra 758 (734?) 
Cercyra Melaena? 
Gemeinsch. Col. von Corinth und Corcyra: 
Anactorium, Leucas, um 660 
Apollonia, Epidamnus 625 
Heraclea Minoa um 580 
Lipara 578 
Gela 713? (690?) 
Agrigentum (Akragas) 605 
Syracusae 758? (734) 
Henna, Acrae 665 
Camarina 623 
Aetna 475, gegründet durch Hiero I. 
Tyndaris 395, gegr. durch Dionysius I. 
(mit Colönisten aus Methymna auf Lesbos und aus Messaua) 
Lissus, Pharus, Issa 385 
Tragurium 
Colonien von Syracusae 
Ancona um 380, Adria in Venetien 
Megara . 
Messenia 
Ionier. 
Euboeische Ionier, namentlich Chalcis 
i gemeinschaftlich mit Naxus und Chalcis 
Rhegium 667 (724?) 
Pyxüs 470 
Thapsus und Megara Hyblaea 728 
Selinus 628 (650?) 
Rheginische Messenier besetzen 
Zancle 494, welches seit der Zeit 
Mess ana heisst 
(Samos 
Asiatische Ionier 
\ Colophon 
'Phocaea . . . . 
Athen mit andern griechischen Staaten 
Cyme (vor 1000 ?) 
und benachbarte Inseln. 
Col. v. Cyme und Zancle: 
Parthenope, 
später Palaeapolis und Neapolis genannt 
, Dicaearchia 520) (später Puteoii) 
Siris (um 670 Scylacium? 
Elea (Yelia) 536 
Zancle 
Mylae, Cephaloedium 
Himera 649 
l (erneuert von Carthago als griechische Stadt unter dem Namen 
I Thermae 406) 
Naxus 759? (735?) 
nach der Zerstörung durch Dionysius v. Syräcus hergestellt 
unter dem Namen Tauromeilium 358 
Catana 732 
Leontium (Leontini) 730 
Thurii (früher Sybaris) 446 
Lagaria 
In den westlicheren Ländern. 
Alalia (Aleria) auf Corsica 
Mas salia um 600 
Agathe, Olbia, Antipolis, Nicaea, Rhodanusia, Tau- 
roentum, Monoecus in Ligurien 
Rhodiae, Emporiae, Hemeroscopium (Dianium,) 
Maenaca in Hispanien
	        
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