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Numiclische Reiche, Dynastie der Sophaken (Syphax):
M a u r i
Dynastie des
Bochus.
Massaesyli
Hptst. Siga,
später Cirta.
Dynastie des
Syphax.
Ph 9
<3
Massylii
(speciell sogenanntes Reich
Numidia) seit 146 mit Einv
schluss der carthag. Emporia.
Dynastie des Masinissa.
Reich Numidia, Hauptst. Cirta, unter Jugurtha;
nach dessen Besiegung 106 v. Chr.:
West-Numidia
an Bochus ge- -
geben
r ^
Reich Numidia Lie Empöria
unter Masinissa's
Nachkommen
Rejch Mauretania
Hauptst. lol unter Juba X.
Augustus zu Ehren Caesarea
genannt.
, 3 Herr- ;
& schaft ;
» des ;
ja Hierbai j
S (Arabio) "
seit 46 v. Chr.
Römische
Provinz
Dependenz der
Provinz Africa.
u. Syrteukü-
sten zur Pro¬
vinz Africa
42 n, Chr. Rom. Provinz Mauretania.
82. Alte und neue Ortsnamen in den africanischen Provinzen.
Eigentliches Africa.
An der
Leptis magna
Oea, später Tri¬
polis
Tacape
Thenae
Cercine I.
Leptis minor
Neapolis
Curubis
Clypea [Aspis]
Ades
Tunes
Bagrades Fl.
Hippo Zarytus
Küste:
Lebida
Taräbulus, (Italian.
Tripoli)
Gab es
Tine
Kerkena
Lam b a
Nabel
Rurba
Kalibia
Ghädes
Tunis
Medscherda
Bizert.
Im Innern:
Nepte
Nefta
Thusurus
Tözer
Tiges
Tagiüs
Caps a
Qafsa
Sufetula
Sbetla
Uthina
Udena
Tuburbum minus
Teburb.a
Vaga (Vacca)
Bedscha
Oestliches- oder eigentliches
Numidien.
An der Küste:
Tabraca TabarJca
Hippo Regius Bona
(Hippona)
Cullu Kollo.
Im Innerns
Bulla Regia Bull
Tipasa
Theveste
Aurasius Geb.
Cirta, später Con¬
stat tina
Milevi •
Tebessa
Aures
Ksentina (Kostan-
tinie)
0 st - Mauretanien (Caesariensis,
früher westliches Numidien).
An der Küste:
Igilgilis
(Icosium
(lol Caesarea
Cartenna
Chinalaph El»
Molochath (Ma-
lüä) Fl.
Dschidschelli
AlDschezair, Alger)
Scherschel)
Schelif
Muhe ja, Muluipia.
Sitifis
Thubuna
Medianum.
Malliana
Mina
Im Innern:
Setif
Tobna
Medea
Miliana
Wad Mina.
West - Mauretanien.* (Tingitana.)
An der Küste:
Ceuta (arab. Sebta.)
Abile,
(Septemfratres)
Tingis
Zilis
Lixus
Sala
Subur Fl.
Asama Fl.
Tandscha (Tanger)
Asila
Wad Aulkos
Selä
Wad Sebu
Azemmur.
Gaetulia und Inner - Africa.
88. Im Innern reichte die römische Herrschaft, wie früher
die der numidischen und mauretanischen Könige, nur über das
gebirgige Hochland mit culturfähigen Thälern (von den jetzigen
arabischen Bewohnern nach dem latein. Worte tellus, Teil ge¬
nannt), im östlichen Theile wurde die Landschaft Zabe (noch
jetzt Zäb oder gewöhnlich im Plural Zibän genannt) erst unter
dep. spätem Kaisern unterworfen; die inneren, nach Süden sich
abdachenden Flächen, meist Steppe mit einzelnen Oasen (die jetzt
sogenannte Sahara), sowie ein an der Mündung des Muluchath
bis zur Küste herabreichender wüster Landstrich zwischen den bei¬
den Mauretanien blieben stets nur Wohnsitze nomadischer Stäm¬
me unter dem Gesammtnamen Gaetuli, welche nur in vorüber¬
gehenden Streifzügen von den Römern unterworfen wurden.
Zu den dunkelfarbigen Mauren dagegen gehören die Stämme,
welche die Römer unter speciellen Namen (Autololae, Pharusii
u. a.) an der atlantischen Küste kennen lernten; sie bewohnten
das Gebirge Dyrin (Nderen, d. i. Gebirge in den Berberdialec-
ten), dessen von den Griechen übertragener Mythenname Atlas
bei den Europäern allein gebräuchlich geworden ist. Oestlicher,
und südlich von dem die syrtische Küstenlandschaft begrenzenden
Gebirge Möns Ater, .Harüdsch-el-Aswad (d. i. schwarzer H.)
wohnten in einzelnen Oasen der grossen Wüste, zum Theil in
festen Städten, zum Theil nomadisch, handeltreibende libysche
Stämme, wie die von Cydamus (Ghadämis), die Hamamientes
EUROPA.
HELLAS ODEE GKIECHENLAND.
86. Neben den Urbewohnern (vielleicht illyrischen Stammes)
später mit Gesammtnamen Le leg er, d. i. Barbaren genannt, er¬
scheinen vor den Griechen, besonders in den reicheren Thal-
ländschaften herrschend, die Pelasger, ein Yolk von wahr¬
scheinlich semitischer Abstammung, wie auch sein (im Grunde
mit dem dem der Philister identischer und „Einwanderer" be¬
deutender) ^Name besagt. Ihnen verwandt die Carer auf den In¬
seln und einzelnen Punkten der östlichen Peloponnesus (Megara,
Epidaurus, Hermiöne), wozu dann noch, seit dem 14. Jahrh. v.
Chr. phonicische Handelsniederlassungen , besonders auf den
Inseln (Thasos, Melos, Thera, Siphnos, Amorgos, Cythera) kamen.
In jener ältesten Zeit sollen die Vorväter der späteren Griechen
oder Hellenen unter dem Namen Fqaiotj Vqaixoi (den ihnen wahr¬
scheinlich nur ihre nördlichen und westlichen Nachbarn, daher
auch später die italischen Völker g^ben) in den Hochgebirgslan-:
dem des späteren Epirus und Mace'donien als Hirtenvolk gelebt.
und allmälig südwärts dringend die Pelasger theils vertrieben,
theils unterworfen haben. Als solche, in ältester Zeit durch Mi¬
schung griechischer Einwanderung und pelasgischer Ureinwohner
entstandene Stämme, die sich auch durch ihre Sprachen, den
nördlichem Dorern und Aeolern gegenüber," als "älterer Zweig aus¬
zeichnen, sind unter den späteren griechischen anzusehen die
auch noch in historischer Zeit (bei Herodot) als pelasgisch
bezeichneten Achae'er, theils in Thessalien, theils im südlichen
und östlichen Theile der Peloponnesus mächtig (daher in der epi¬
schen Zeit Gesammtname für alle Griechenvölker) und die Ionier
(eigentl. 'Iaovss, ind. Javana, hebr. Javan, syr., arab. und pers.
Jauna, armen. Juin, mit welchen Namen alle diese Völker des
Orients seit ältester Zeit alle Griechen benannten) zuerst ansäs¬
sig in der nördlichen Peloponnesus und Attica.
87. Im Gegensatze zu jenen ältverbreiteten Stammnamen
kommt der historische Name, den das Gesammtvolk der Hel¬
lenen sich selbst gab, erst nach dem Eroberungszuge der Do-
rier in Gebrauch. Ursprünglich scheint er, sowie der entspre¬
F (Samamyci), die Nasamones, die Phazanii (im nördlichen
Theile des Landes, das noch den Namen Fezzdn führt) südlicher
in weiter Ausdehnung die dunkelfarbigen, den Mauren verwand¬
ten Garamantes mit der Hauptstadt Garama (noch jetzt Ger me
oder Bscherme), die ihre Herrschaft meist über die angrenzenden
Stämme mit ausdehnten. Alle diese wurden schon zu Caesar's
Zeit von römischen Legaten in Africa besiegt und ihre Städte
eingenommen , ohne dass sie jedoch späte!- in Abhängigkeit von
Rom gestanden hätten. Die libyschen Stämme der Ata ran ten
und Atlanten, nach Herodot in Oasen der Wüste westlich von
den Garamanten (im jetzigen Ghät) kommen in späteren Berich¬
ten nicht mehr vor.
84. Westküsten und Insein. An der atlantischen West¬
küste Africa's hatten die Cart hager schon im 5.-6. Jahrh. v.
Chr. Entdeckungsreisen bis zur Insel Cerne, und bis über die
Mündung des Senegal (den sie von den Flusspferden — Behemoth
— benannten, daher Bambotus bei den Römern) und des Gambia
gemacht, wo feie alö äusserste Punkte die Meerbusen (bei den
spätem Griechen irrig Vorgebirge) Westhorn und Südhorn,
'E67i£qov y Notov y.sqag) benannten. Die zur schwarzen Rasse gehö¬
rigen Bewohner werden von ihrer Farbe, eben wie die ostafri.ca-
nischen Aethiopes genannt, und als westliche {sansQioi) unter¬
schieden. Im Innern wurde als entfernteste Südgegend jenseit
der grossen Wüste durch Reisen römischer Kaufleute im 1. Jahrh.
n. Chr. das in 3 — 4 Monaten von den Garamanten aus erreich¬
bare cultivirte Reich Agizymba bekannt, wahrscheinlich das jetzige
Bornu am Tsad See (obgleich es Ptolem. nach überschätzten Di¬
stanzangaben in 20° südlicher Breite setzt). Wahrscheinlich
wurde der bedeutende, von W. nach 0. strömende Fluss dieses
Landes, der Komadugu für eine Fortsetzung des westlicheren
Nigfr (Ghir, Eghirreu allgemeines Wort der Berber-Sprachen
für Fluss), von dem die Alten eine dunkle Kunde gehabt zu haben
scheinen, und zugleich für den obern unbekannten Lauf des öst¬
lichen Nilarmes gehalten, ein Irrthum, welcher durch arabische
Nachrichten des Mittelalters befestigt , erst durch die Entdeckun¬
gen des* laufenden Jahrhunderts widerlegt worden ist. Spätere
von den mauretanischen Königen und den Römern unternommene
Fahrten führten zur Entdeckung der noch unbewohnten can ari¬
schen Inseln, denen daher römische Namen beigelegt wurden (I.
F o r t u n a t a e, Canaria, Gran Canaria, Centuria Fuerteventura,
Nivaria, wegen des schneeigen Pics, Teneriffa, Capraria Gomera,
Junonia Ferro, Pluvialis Palma, Purpurariae Madeira und Porto
Santo).
chende Landschaftsname Hellas, einem Theile des südlichen
Thessaliens und dem nördlichen ungemischten jüngeren Zweige des
griechischen Volkes angehört zu haben, dessen zwei Hauptstämme
die D*o r e r und Ae oler bilden. Die Ursitze der Dorer, des
nördlichsten, am spätesten in der Geschichte auftretenden Stam¬
mes, scheinen am Pindus, an den Grenzen Makedoniens (dessen
urgriechischer Bevölkerungstheil gleichfalls von ihnen abgeleitet
wird) gewesen, zu sein.-— Die Aeoler hatten ihre älteste erkenn¬
bare Heimath im westlichen Theile.der thessalischen Ebene, wel¬
che vorzugsweise den Namen Aeolis behielt; dann auch als Haupt¬
bevölkerung Mittelgriechenlands (der sogen, eigentlichen Hellas*)
*) Der Landesname Hellas wurde später, indem man die Inseln, mit Ein-
schluss der Halbinsel Pelopo nnesus, als besondere vereinzelte Glieder an¬
sah, auf den nördlichen continentalen Theil des griechischen Landes (der auch
zuerst vorzugsweise'die Benennung MvQ(07tf] erhielt, wie im Horn. Hymnus an
Apollon) allein angewandt; aber erst, nachdem Thessalien völlig macedonische
Provinz geworden war, wobei es auch unter den Römern blieb , auf das Land
zwischen diesem und der Peloponnesus beschränkt: in diesem Sinne kommt