Volltext: Die deutsche Offensivschlacht [13/I. Teil] (Band 13 I. Teil / 1926)

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Verteidigungslinien. 
Angreifer anzogen, wurden von den französischen Batterien und vor- 
trefflich eingebauten flankierenden Maschinengewehren in geradezu vor- 
bildlicher Weise beherrscht. Daraus ist es zu erklären, daß diese Täler zu 
wahren Todesschluchten für den Angreifer wurden. 
Die vordere französische Stellung zog sich, bei Brabant 
an der Maas beginnend, durch den Südwestzipfel des Waldes von Confen- 
voye, den Haumont-, Caures-, Villewald und Herbebois. Die vordere Linie 
lag meist an der Nordlifiere der Wälder, wenig ausgebaut, und nur als 
Vorstellung gedacht. Die Hauptgräben erstreckten sich im Innern der dichten 
Wälder, unserer Artilleriebeobachtung schwer zugänglich, durch starke Draht- 
und Astverhaue geschützt, mit zahlreichen sich gegenseitig flankierenden Block- 
häufern — Unterständen aus mehrfachen Baumstammlagen mit Schieß- 
scharten — und boten daher den Maschinengewehren meist nur kurzes, 
dafür aber um so wirksameres Schußfeld. Die 2. Stellung, durch- 
schnittlich 3 Kilometer hinter der ersten, verlief von Samogneux über 
Höhe 344, die Mormont-Fe., am Nordrande des Fosseswaldes entlang 
durch den Chaumewald und, am Osthange des Caurisres-Plateaus nach 
Süden umbiegend, bis zum Dorf Bezonvaux. Große Bedeutung erlangte 
später eine Zwischen st ellung zwischen diesen Linien, die das Dorf 
Beaumont und den Wavrille-Wald umschloß. Die 3. Stellung be- 
nutzte wie die 2. einen weiter südlich liegenden Seitenkamm und verlief 
über die Cötes de Talou und du Poivre, Dorf Louvemont und Höhe 378, 
letztere wie La Wavrille, dem Hauptkamm angehörend. Die 4., die 
Haupt st ellung, umfaßte das beherrschend auf der Kammlinie ge- 
legene Fort Douaumont in 388 m Seehöhe, den eigentlichen 
Schlüssel der Nordfront von Verdun, 2 km von Höhe 378 entfernt. Aller- 
dings war das Fort in seiner weit sichtbaren Lage dem Artilleriefeuer 
sehr ausgesetzt und in der rechten Flanke nicht hinreichend gestützt, da sich 
hier die Stellung nach dem 40 m tiefer und 2,5 km rechts rückwärts 
gelegenen Fort B a u x hinzog, die der rechten Flanke vorgelagerten 
Werke von Hardaumont und Bezonvaux aber weniger stark waren. Nach 
links folgte die Hauptstellung vom Fort Douaumont dem Kamm in füd- 
westlicher Richtung mit den Werken Thiaumont und Froide de Terre 
und zahlreichen Zwischenbatterien, während eine Vorstellung über Dorf 
Douaumont auf dem hochgelegenen Südrande der Ost-Westschlucht nach 
Bras hin lief. Das hinter der Hauptstellung gelegene Dorf Fleury ge- 
hörte bereits zu der inneren permanenten Befesti- 
gungslinie, welche die Forts Belleville, St. Michel, Souville und 
Tavannes umfaßte. Zwischen den einzelnen Linien waren noch zahlreiche
	        
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