Volltext: Die deutsche Offensivschlacht [13/I. Teil] (Band 13 I. Teil / 1926)

Hessen. 
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des Grabenkrieges nach Angriff, nach Bewegungskrieg. Das VII. RK-, 
gebildet aus der 13. und 14. R.D., umfaßte außer dem aktiven Mülheimer 
J.R- 159 westfälische Referve-Regimenter. Gleich nach Kriegsbeginn hatte 
es Maubeuge, die Hauptfestung an der sranzösisch-belgischen Grenze, be- 
zwungen, wofür sein Kommandierender General v. Z w e h l, der es auch 
jetzt noch führte, als einer der ersten mit dem höchsten preußischen Kriegs- 
orden, dem pour le mörite, ausgezeichnet worden war. Dann war es, 
dem rechten Flügel des deutschen Westheeres, der inzwischen die Marne- 
fchlacht schlug, nacheilend, gerade noch zurechtgekommen, um sich nördlich 
der Aisne am Chemin des Dames in die Lücke zwischen die Kluck'sche und 
Bülow'sche Armee zu werfen. In mehrtägigem, schwersten Ringen gegen 
übermächtige Teile des englischen Heeres und das französische XVIII. A.K. 
hatte es den feindlichen Durchbruch siegreich verhindert und die gewonnenen 
Stellungen seitdem zäh behauptet. 
Das XVE. A.K., schon im Frieden und jetzt noch unter dem General 
d. Inf. v. S ch e n ck, bestand in seiner 21. I.D. aus hessen-nassauischen, in 
seiner 25. I.D. aus großherzoglich hessischen Regimentern. Die 89er, an 
ihren Litzen als ehemalige Kurhessische Leibgarde kenntlich, die ihr Bestehen 
bis zum Jahre 1631 zurückverfolgen konnte und als ihren Gründungstag 
als Regiment den 22.11.1813 feierte, sowie die 87er der 21. I.D. waren 
schon mit dem stolzen Ruhm ihrer 1879 bei Weißenburg, Wörth, und 
Sedan geleisteten Heldentaten ins Feld gezogen. In ihren Reihen war bei 
Sedan der Kommandierende General v. Gersdorff gefallen, dessen 
Namen seit 1889 die 89er mit Stolz trugen. Ebenfalls auf eine mehr- 
hundertjährige, ruhmreiche Überlieferung blickten die großherzoglich 
hessischen Regimenter der 25. I.D. zurück. Zur Zeit der Freiheitskriege 
hatten sie, teils in blinder Treue zu ihrem Landesherrn für Napoleon, teils 
schon für die nationale deutsche Sache gegen den französischen Usurpator 
kämpfend, sich ganz besonders ausgezeichnet. Und 1879/71 waren sie, als 
„25. Großh. Hess. Division" dem Heere des Norddeutschen Bundes ein- 
gegliedert, erneut der Überheblichkeit unseres westlichen Erbfeindes sieg- 
reich entgegengetreten. Bei Bionville—Mars la Tour und Gravelotte—St. 
Privat hatten sie geholfen, die französische Armee Bazaines nach Metz 
hineinzuwerfen und sie dort trotz heftigster Ausfälle bei Noiffeville bis zur 
Kapitulation eingeschlossen zu halten. Durch weitere schwere, aber siegreiche 
Kämpfe bei Orleans und vor allem noch Anfang 1871 bei Briare im 
eisigen Winter hatten sie wacker an der deutschen Einheit und dem end- 
gültigen Aufbau des deutschen Kaiserreiches mitgewirkt. Als äußeres 
Zeichen der Anerkennung für diese Leistungen trug das I.R. 116 seit 
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