Volltext: Die deutsche Offensivschlacht [13/I. Teil] (Band 13 I. Teil / 1926)

Heldentum in der modernen Schlacht. 
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griff nicht zu wiederholen, die Ausgangsstellung zu halten, als Major 
Liman, I./Fa. 54, von seiner Beobachtungsstelle den errungenen Erfolg 
meldete und dringend die Fortführung des Angriffs und Heranziehung von 
Reserven forderte. Oberstlt. L u e d e r unterstellte I./12. unter Hptm. d. R. 
G l e b e r dem Hptm. Strauß mit dem Befehl, den Angriff auf das 
Dorf bis zur befohlenen Linie vorzutragen. Während 6./12 unter Lt. 
d. R. W a l t h e r *) mit zwei M.G.-Zügen das eroberte Werk besetzt hielt 
und Teile der 5./12 in einer Sappe nach Süden vorschob, wurden je ein 
Stoßtrupp der 1. und 4.Komp. mit zugeteilten Fl.W. gegen den Dorf- 
rand vorgeschickt. Im Schein des brennenden Dorfes frühzeitig erkannt 
und unter Feuer genommen, mußten sie sich sprungweise zurückziehen. 
Vom Fort hatte inzwischen Hptm. v. F r e y h o l d die 9. Komp., 
Lt. d. R. F e l d m a n n, in dem Graben dicht nördlich des Forts gegen 
den Ostrand des Dorfes vorgeschoben, die 11. folgen lassen, die 12. da- 
hinter in Reserve, die 19. an der Nordostecke des Forts bereitgestellt. 
Einige 39 gefangene 9. Zuaven wurden aus Gräben und Unterständen 
hervorgeholt. Die Spitze der 9. Komp. war nur noch 89 m vom Dorf¬ 
rande entfernt. Aber ein M.G., das den Graben genau der Länge nach 
bestrich, verhinderte ein weiteres Vorgehen, so daß auch von hier aus 
kein Erfolg gegen das Dorf erzielt werden konnte. Der Graben wurde an 
der vordersten erreichten Stelle zugeschüttet und verbarrikadiert. 
Die Verluste der 12er am 28. belaufen sich auf 249 Köpfe. 2./PL 3, 
deren Züge schon mit F./12 am 22. und mit IL/12 am 23. schwere Tage 
hinter sich und 69 Mann Verlust hatten, verlor heute erneut 1 Offz. und 
39 Mann. Die Gefangenen aus dem Werk und den Blockhäusern vom 
französischen I.R. 119 bezeichneten sich selbst als Elitetruppe. Sie äußer- 
ten sich voll Grauen über die Furchtbarkeit der Beschießung, zugleich aber 
voll Stolz, daß sie diese zwei Tage ertragen hatten. Heldentum in einer 
Schlacht des 29. JahrhundertsI — 
Es konnte nunmehr der höheren Führung nicht verborgen bleiben, 
daß andere Wege einzuschlagen waren. So wichtig es gewesen sein mochte, 
daß man den Feind nach den Erfolgen des 24. und 25. nicht zur Ruhe 
kommen lassen wollte, und von einem kurz entschlossenen Zuschlagen 
weitere Erfolge erhoffte, so zeigte sich jetzt doch, daß die Angriffe der 
letzten drei Tage angesichts der Versteifung des feindlichen Wider- 
standes, die durch den Einsatz frischer Kräfte erreicht war, in bedenk- 
licher Weife überhastet worden waren. Die Truppe, die am 28. (vergl. 
*) Er wurde am folgenden Tage durch Kopfschuß verwundet und starb am 
10. März.
	        
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