Volltext: Die deutsche Offensivschlacht [13/I. Teil] (Band 13 I. Teil / 1926)

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Angriff der 12. Grenadiere. 
zum Sturm gegen das Dorf antreten. Auch hier erleiden beide Kompag- 
nien durch Infanterie- und M.G.-Feuer sofort solche Verluste, daß die 
6. zur Auffüllung der Lücken einschwärmen muß. Lt. d. R. Dorn. 
Komp.-Führer 5.,und Lt. Diebel (8.) sind gefallen. Dieses Werk bei 
„613" galt als Panzerwerk. Jetzt wird es als ein allerdings mit Unter- 
ständen versehenes Erdwerk erkannt: Das darauf gelegte schwerste 
Geschütz hat es nicht fassen können, da es zu nahe vor der eigenen Linie lag. 
Wirksamer sind zwei leichte M.W., die es aus dem Fort von 430—6° unter 
Feuer nehmen. Die Reste aller drei Kompagnien der 12er benutzen die 
Niederhaltung des Feindes hier, um sich heranzuarbeiten, mit ihnen die 
tapferen Pioniere von 2./Pi. 3, denen es gelingt, mit Kavallerie-Spreng- 
Patronen das Hindernis teilweise zu zerstören. Ihr Führer, Lt. 
Köhler, erhält einen tödlichen Bauchschuß. Lt. d. R. Winter reißt 
seine 12. Komp., den Helm hoch erhoben, mit ausgebreiteten Armen 
voran, zum Sturm vor. Ein Schuß in den Kopf streckte ihn zu Boden. 
Er starb am nächsten Tage und konnte das ihm verliehene E.K.I. nicht mehr 
tragen. Aber seine Tat trägt Frucht und führt wenigstens zu einem 
greifbaren Erfolge an diesem Tage. Pioniere und Grenadiere dringen 
durch das Hindernis, zum Teil auf dem Bauche kriechend, zuerst von 
Osten her in den Graben des Werkes ein. Tapfer wehrt sich die Besatzung. 
Lt. E r d m a n n der 8. läßt einen Tambour schlagen und führt alle er- 
reichbaren Mannschaften zur Verstärkung heran. So wird das Werk 
bald nach 6° erobert. Nur 30 Franzosen werden gefangen; alle übrigen 
waren den Bajonetten der erbitterten 12er zum Opfer gefallen. Auch 
aus den anschließenden Blockhäusern, von denen zwei durch Artillerie 
und Minen zerstört waren, kamen jetzt Franzosen herausgelaufen und 
ergaben sich den erstaunten Sachsen. Es waren 60 Franzosen mit drei 
intakten M.G. Der Erfolg pflanzt sich über die vordere Linie des I./105 
fort. Der feindliche Graben nördlich der Straße wird genommen. Wei- 
teres Vorgehen ist aber im Flankenfeuer vom Albainwold nicht möglich. 
Der Feind gräbt sich südlich der Straße von neuem ein. Das Bataillon 
wurde bei Dunkelheit 100 m hinter eine Bodenwelle zurückgenommen 
und der Anschluß rechts mit dem noch am Waldrande zurückliegenden 
II./103 hergestellt. 24Offz., 649 Mann hat dieser Tag des großen 
Sachsenblutens vor Verdun dem Regiment gekostet, darunter müssen 
9 Offiziere, 146 Mann, von denen 48 als vermißt gelten — ihre Leichen 
lagen größtenteils in dem dichten Unterholz zerstreut — als gefallen 
zählen. 
610 abends hatte die Division eben den Befehl ausgegeben, den An-
	        
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