Volltext: Die deutsche Offensivschlacht [13/I. Teil] (Band 13 I. Teil / 1926)

Sturmbataillon Rohr. 
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gestern erkundeten Weg vor. Aber nur zwei kurze Flammenstöße zischten aus 
den Schläuchen, dann krachte eine Salve aus dem feindlichen Graben, und 
die tapferen Pioniere lagen am Boden. Auch Sturmtrupps der Sturm- 
abteilung Rohr wurden hier wie bei I./J.R. 24eingesetzt. Der Ruf 
khrer Taten am Hartmannsweiler Kopf im Winter 1914/15 war dieser 
Spezialtruppe vorausgegangen. Die Stahlhelme, die sie schon trug, 
wurden noch mit Staunen angesehen. Auch sie rannte vergeblich an 
und erlitt schwere Verluste. Im Unterholz vermochten die Flammen- 
werfer nirgends zur Geltung zu kommen. 1™ nachm. setzte das feind- 
liche Sperrfeuer auf die vordere Linie der 24ex ein. 4./24 am linken 
Flügel litt besonders. Ihr gegenüber hatte der Feind auch seinerseits einen 
Flammenwerfer eingebaut. Da die eigenen Apparate zerschossen, Handgra- 
naten und Gewehrfeuer ohne Erfolg waren, bat Lt. d. R. Ehrhardt um 
ein bis zwei Minenwerfer. 1./24 wurde hier 2"° zur Unterstützung eingesetzt. 
Schon nach zehn Minuten erhielt ihr Führer, Lt. W o l f f (Johannes), 
einen tödlichen Bauchschuß. Tiefe Niedergeschlagenheit bemächtigte sich 
vieler angesichts der vergeblichen Sturmversuche dreier Tage und der ver- 
geblichen Verluste. Mit zähem Wollen hielten aber die Führer an dem 
Ziele fest. Lt. v. Oertzen (Adolf), der 2°° gemeldet hatte, daß wohl 
an einer Stelle der feindliche Graben von 3./24 erreicht werden würde, 
mußte 25* in einer weiteren Meldung berichten, daß der Angriff zu- 
sammengebrochen sei. 
Bei J.R. 64 war das II. Btl. unter Hptm. O st e r r o h t aus eigener 
Initiative um 12° mittags zum Angriff vorgegangen, nachdem Lt. d. R. 
Thiel, Beobachter von 4./Fa. 39, durch mehrere Lagen seiner Batterie 
ein hemmendes MG. beseitigt hatte. Die 6. Komp. kam ohne großen 
Widerstand vorwärts. Ihr Kompagnie-Führer, Lt. Nitzer, wurde durch 
Beinschuß verwundet, als er sich zur 7. Komp. begeben hatte, welche um 
Unterstützung bat. Diese Kompagnie wurde durch ein flankierendes,von star- 
kem Hindernis umgebenes Infanteriewerk aufgehalten. Da stellte sich der 
Btls.Adjutant, Lt. d. R. Brofowsky, den Krückstock in der einen, den 
Revolver in der anderen Hand, an ihre Spitze und riß sie vor. Von 
mehreren Kugeln durchbohrt, sank auch er bald zu Boden.*) Erst 
nachdem wieder Flammenwerfer vorgeholt waren, wurde von der 
Kompagnie unter Oblt. d. R. E ck o l d t ein Blockhaus nach dem 
*)Lt. d. R. Brofowsky hatte ebenso wie Oblt. d. R. E ck o l d t, 
Hptm, d. R. B a d o w und Lt. v. S a ck das E.K. I. schon ISIS erhalten. Nur 
Oblt. E ck o l d t überlebte von ihnen die Tage vor Verdun, aber auch er fiel in 
Galizien im Juli 1917.
	        
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