Volltext: Die deutsche Offensivschlacht [13/I. Teil] (Band 13 I. Teil / 1926)

Der St. Privat-Sturm der 115«. 
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zusammengewürfelten französischen Abteilungen, deren Kern Kompagnien 
der Regimenter 31V und 327 bildeten, leisteten hier kaum noch Wider- 
stand. Auf dem Wavrille hatte unser schwerstes Artilleriefeuer gelegen. 
Sperrfeuer verhinderte ein Entkommen der Besatzung. In wahnsinniger 
Angst ergab sich, was noch lebte. Die Gefangenenzahl an diesem Tage 
wird bei der 5. I.D. auf 5Offz. und 538 Mann angegeben. 
Schwerer wurde den Hessen das Eindringen in die Nordwestecke des 
Waldes, die offenbar weniger von dem deutschen Artilleriefeuer gefaßt 
worden war. Die 25. I.D. hatte das Leibgarde-Regiment 115 in der 
gestrigen Gliederung zum Angriff angesetzt, I. rechts, II. links, 5./115, ver¬ 
längert durch 3./117, am linken Flügel gegen den Wavrille bis 300 m 
östlich der Westspitze, gefolgt von ß.*) und 2./117, während 4./117 am 
Südrande des Caures-Waldes zurückgehalten, H./117 herangezogen 
wurde, um mit zwei Kompagnien ebenfalls dem linken Flügel zu folgen. 
Auf ihn legte Genltn. Kühne den Hauptdruck. Er sollte nach Weg- 
nähme des Westteils von Wavrille auf die Nordostecke von Beaumont 
losgehen und dadurch erst den Anstoß zum frontalen Angriff geben. 
Denn darüber waren sich alle Kommandostellen klar, daß dieser frontale 
Angriff über das freie Gelände große Opfer kosten und allein nicht zum 
Ziele führen konnte. 
Dorf Beaumont lag auf einer nach Norden, Westen und Süden ab- 
fallenden Höhe, dem westlichen Ende eines Höhenrückens, und war nach 
Gefangenenaussagen in den letzten Tagen aufs stärkste als Stützpunkt aus- 
gebaut worden. Am Dorfrande und an dem nach Norden abfallenden 
Abhänge ermöglichten in mehreren Stockwerken übereinanderliegende 
Gräben die denkbar stärkste Feuerwirkung. Ein Geflecht von Draht er- 
streckte sich bis an den Südrand des Caures-Waldes. 1500 m hatte von 
dort die stürmende Truppe über völlig ungedecktes, zweimal ab- und an- 
steigendes Gelände unter doppelter Flankierung zu durchschreiten. Ein 
St. Privat-Sturm, der der hessischen Garde bevorstand! Allerdings 
unter einer unendlich vermehrten Feuerwirkung! Bataillon Keim 
hatte die Leibkompagnie unter Lt. v. Wenz zu Niederlahn- 
stein rechts, die 2. unter Oblt. d. R. v. S y d o w links in vorderer 
Linie, die 3. sollte jener folgen, die 4. als Bataillonsreserve zurück- 
bleiben. In musterhafter Ordnung, in drei Wellen hintereinander, haben 
die vorderen Kompagnien den Waldrand verlassen. Da setzt das feind- 
*)Bei allen drei Großh. hessischen Inf.-Regimentern führte die 1. Komp. die 
Bezeichnung Leib-Kompagnie.
	        
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