Volltext: Die deutsche Offensivschlacht [13/I. Teil] (Band 13 I. Teil / 1926)

Die Verluste des 22. 
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Die Verluste des Tages betragen rund 2350 Mann, wovon auf 
das XVIII. A.K. 900 entfallen, davon auf die 21. I.D. reichlich 600, 
auf das III. A.K. etwas weniger als 900, auf das VII. R.K. (einschl. 
R.Jg. 5)gegen 600. Diese Verluste erscheinen rein zahlenmäßig allen- 
falls erträglich, wirken jedoch bedeutungsvoll, da sie, bedingt durch die 
Eigenart der Kämpfe, bevorzugt den edelsten Teil der Truppen, und da- 
bei nicht zuletzt einen hohen Prozentsatz von Führern umfassen. Zu be- 
merken sind die geringen Opfer, mit denen I. und H./J.R. 159 ihren 
glänzenden Erfolg errangen, demgegenüber die schweren Verluste des 
F./Gr.R. 12 und des I./J.R. 87 in ihrem zähen, zum schließlichen Erfolg 
führenden Ringen um die feindlichen Waldstellungen, ferner der erheb- 
liehe Prozentsatz, der aus die feindliche Artilleriewirkung entfällt (III./J.R. 
159, R.Jg. 7,R.J.R. 16 und 39), dabei die später immer mehr hervor- 
tretende Erscheinung, daß die Bataillone der 2. Linie (III./J.R. 159, 
II./Gr.R. 12, I./J.R. 64) stärker litten als die vorn liegenden (z. V. I. 
und III./J.R. 24mit nur 55 bzw. 68). 
An Gefangenen wurden bis 23. früh für beide Tage folgende Zahlen 
gemeldet: VII. R.K. 31 Offiziere, 1887 Mann, XVIII. AK. 18 und 966, 
III. A.K. 3 und 159, zusammen 3061. Geschütze waren nur einige beim 
VII. R.K. genommen worden, dagegen waren 17 leichte und 18 schwere 
durch das Feuer unserer Artillerie zerstört worden,*) was den Feind 
veranlaßte, seine schweren Batterien von nördlich der Straße Bras— 
Louvemont — „378" bis hinter die Straße Bras—Douaumont zurück¬ 
zunehmen. 
Die Nacht zum 23. brachte wieder Frost und damit furchtbare Leiden, 
insbesondere für die im Freien liegenden Verwundeten. „Du, Franz, jetzt 
aber in die Federn!" ruft, mit dem Graben fertig, ein Berliner 24er, der 
selbst in einer solchen grausigen Nacht den Humor nicht verliert, seinem 
Kameraden zu. Manche schlafen vor Übermüdung bei 2 und mehr Grad 
Kälte in ihrem Erdloche ein, im Schlafe mit den Zähnen klappernd. Die 
meisten laufen fluchend und mit den Armen schlagend auf und ab, damit 
ihnen die Füße nicht zu Eisklumpen erstarren. Warme Verpflegung kann 
nicht heran, da das feindliche Artilleriefeuer die Nacht hindurch anhält. 
Nur beim VII. R.K. verlief die Nacht verhältnismäßig ruhig. Im 
Eaures-Walde und Herbebois war das Artilleriefeuer stärker als in der 
vorangegangenen Nacht. Wo die Truppe dicht am Feinde lag, riß auch 
*)Thomasson a.a. O. 6. 227/228.
	        
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