Volltext: Jahresbericht des Oberösterreichischen Landesarchivs 2015 (2015)

Personalia 23 sem Gebiet. Wenig verwunderlich nutzte er als Erster im OÖLA einen PC. Relativ bald verfügte das Archiv über eine eigene Website und stellte damit auch einen Großteil der Verzeichnisse ins Internet. Neben der Einrichtung des digitalen Lesesaals ULA wurden Internetportale wie Monasterium und Matricula genutzt, um Archivalien zeit- und ortsun- abhängig für Interessierte zur Verfügung zu stellen – ein Quantensprung im Benutzerser- vice. Als nächsten Schritt leitete Gerhart Marckhgott den Ankauf und die Implementie- rung des Archivinformationssystems AUGIAS, die Einführung des Verzeichnungsstan- dards ISAD und erste Versuche einer semantischen Suche ein, die Fertigstellung verhin- derte allerdings der Ausbruch des Essigsäuresyndroms. Moderne Organisation Als überzeugter Verfechter der Möglichkeiten der Informationstechnologie und gleichzei- tig erfahrener Archivar war Gerhart Marckhgott der ideale Vertreter des Archivs in der Projektgruppe des Landes Oberösterreich zur Einführung eines elektronischen Aktes (ELVIS). Dass bereits die Notwendigkeiten für eine digitale Langzeitarchivierung bei der Planung berücksichtigt wurden, erleichtert dem Archiv eine seiner künftig wichtigsten Aufgaben: die Übernahme und sichere Archivierung von ELVIS. In die Direktionszeit von Gerhart Marckhgott fiel auch die Einführung des neuen Unter- nehmenskonzepts des Landes Oberösterreich WOV (Wirkungsorientierte Verwaltung). Trotz der oftmals vorherrschenden Skepsis begann er die einzelnen Bausteine des Kon- zepts auch in einem für eine Verwaltung exotischen Bereich wie einem Kulturinstitut um- zusetzen und initiierte die Erarbeitung eines Leitbildes, eines Produktkatalogs und von flächendeckenden Stellenbeschreibungen. Ausbau Unter Gerhart Marckhgott kam es zu einem umfangreichen Ausbau des Landesarchivs, nicht nur räumlich sondern auch organisatorisch. Mit 1. Jänner 2012 wurde die bisherige Zentralregistratur Teil des Landesarchivs. Die Integration der Dienststelle funktionierte trotz zusätzlicher Erschwernisse durch Verlegung von Büros, Umbauarbeiten und vor allem die Umstellung von Mikroverfilmung auf Digitalisierung erstaunlich schnell und reibungslos. Bereits 2008 kam es archivintern zu den größten baulichen Veränderungen seit Errichtung des heutigen Archivgebäudes 1971. Da die Landesforstdirektion aus dem Nachbargebäude auszog, gelang es Gerhart Marckhgott, dessen drittes und viertes Ober- geschoß für Archivzwecke zu gewinnen. Durch diese neuen Möglichkeiten konnte ein digitaler Lesesaal eingerichtet werden, ein Veranstaltungsraum und eine Trennung zwi- schen Servicebereich und Büros erreicht werden. Dem wachsenden Bedarf an Speicher- flächen begegnete Dr. Marckhgott mit der Idee, historische Gebäude in der Region als Außendepots zu nutzen. So wurde 2010 der für die Landesausstellung revitalisierte Bre- cher Buchleiten in Ampflwang als Bergbauarchiv übernommen, in dem sich die Bestände der Wolfsegg-Traunthaler-Kohlenwerks AG und der Salzach-Kohlenbergbau-Gesellschaft befinden. In einem leerstehenden Flügel des Stiftes Lambach wurden 2013 die Salinenar- chive und das Neue Grundbuch untergebracht und kurz vor Jahresende 2015 noch die Mietverträge für Depotflächen in Schloss Hartheim unterzeichnet. Krisenmanagement Der größten archivarischen Herausforderung musste sich Gerhart Marckhgott in seinen letzten beiden Dienstjahren stellen. 2014 stellte sich heraus, dass ein Teil des Mikrofilm- bestandes der ehemaligen Zentralregistratur vom sogenannten Essigsäuresyndrom in un- terschiedlichen Stadien befallen war. Da sich darauf das oberösterreichische Verwal-
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