Volltext: Unsere Führer im Weltkrieg

nicht etwa bloß der treuen Anhänglichkeit ans deutsche Vater¬ 
land — die ist ja etwas Selbstverständliches! —,sondern 
einem feurig lodernden, vor keinem Opfer zurückscheuenden, 
jede andere Rücksicht zurückweisenden Patriotismus offenen 
Ausdruck gab. In den verhängnisvollen Tagen, da sich zu 
Rußland und Frankreich mit ihren Millionenheeren auch 
noch die größte Seemacht der Welt gesellte und Belgien 
und Japan mit unseren Feinden gemeinsame Sache machten, 
da auch dem Unerschrockenen das Herz stürmischer pochte, 
beschlich unsern König nicht einen Augenblick Kleinmut oder 
Zweifel an unserer Zukunft. Seine kräftigen Mahnworte 
richteten alle Herzen wieder auf zu Hoffnung und Selbst- 
vertrauen. Durch diese Haltung ist Ludwig III. dem Bayern- 
volke nur um so teurer und jedem Deutschen verehrungswürdig 
geworden. Liebe um Liebe, Treue um Treue! Wir grüßen 
ihn mit Iphigeniens Segenswort: Mag Sieg und Ruhm 
und Reichtum und das Wohl der Seinen ihm verliehen 
und jedes frommen Wunsches Fülle ihm gewähret fein!'" 
Zwei Tage vor seinem 70. Geburtstage hat König 
Ludwig von Bayern einen Erlaß in der Form eines 
Handschreibens an den Staatsminister des Innern, v. Soden, 
ergehen lassen, in dem er den dringenden Wunsch aussprach, 
es möchte von allen Festlichkeiten Abstand genommen werden 
und dann fortfährt: „Es liegt mir aber am Herzen, gerade 
am Vorabend meines Geburtstages den Empfindungen Aus- 
druck zu geben, die mich in dieser großen Zeit bewegen: 
Mit Stolz und freudiger Anerkennung blicke ich auf die 
tapfere bayerische Armee, die in heldenmütigem Kampfe und 
herrlichen Waffentaten ihren alten Ruhm befestigt und sich 
als würdiges Glied der deutschen Heere erwiesen hat. Mit 
stiller Wehmut gedenke ich der Helden, die in dem gewaltigen 
Ringen ihr Blut für das Vaterland vergossen haben, und 
der Familien, die den Verlust teurer Angehöriger beklagen. 
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