Der Winterbesuch König Ludwigs III. an
der Front.
Wie Bayerns König Zeit seines Lebens das Wohl des
Volkes am Herzen lag, so ist es auch jetzt im Kriege seinem
von den Ahnen überkommenen ritterlichen und pflichtgetreuen
Sinn ein Bedürfnis, auf dem Kriegsschauplatz bei den Tap-
feren Umschau zu halten, die mit ihrem Leib und Leben die
Heimat verteidigen. Ende Januar begab sich der König
neuerdings auf den westlichen Kriegsschauplatz. Die Reise
führte zunächst nach der Pfalz, dann nach Nordfrankreich,
wo die verschiedenen Standplätze der im Felde stehenden
bayerischen Truppen besucht wurden. Seine Majestät begab
sich an den Sitz des Armee-Oberkommandos des Kronprinzen
Rupprecht, wo er mehrere Tage verweilte und von wo aus
er alle bayerischen Armeekorps-Kommandos, sowie die Di-
visions- und Brigadestäbe und außerdem besonders die Land-
sturmformationen besuchte. Wiederholt begab sich der König
auch in die vordersten Linien in die Schützengräben und in
die an der Front gelegenen Quartiere und unterhielt sich hier
eingehend und leutselig mit den Truppen; auch für die Bahn-
und anderen Beamten hatte er freundliche Worte des Inter-
esfes und der Anerkennung. Allenthalben herrschte sowohl
bei den bayerischen wie auch den nichtbayerischen Truppen
freudige Begeisterung über den Besuch des Königs, und
lauter Jubel begrüßte allerorten den verehrten und geliebten
Monarchen.
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