Volltext: Unsere Führer im Weltkrieg

gerechtfertigt und sich ihrer Vorfahren würdig erwiesen, die 
1870 und vor 100 Jahren in gleicher Gesinnung durch un¬ 
erschütterlichen Mut und Einsetzen der vollen Manneskraft 
das Vaterland vor dem Feinde geschützt hätten. Er sei gewiß, 
daß sie mit der gesamten Heeresmacht auch weiterhin nicht 
nachlassen würden, den Feind zu schlagen, wo er sich zeigen 
würde, bis er völlig niedergerungen sei. Hinter dem Kaiser 
ragte als Ruine die ziegelrote, im Ordensstil erbaute Kirche 
auf, deren mächtiger Kirchturm völlig ausgebrannt und deren 
Dachstuhl zerstört war. Die Häuserreihen rechts und links 
Seiner Majestät waren bis auf die Grundmauern nieder- 
gebrannt, verkohlende Balken ragten gen Himmel. Inmitten 
dieses Bildes der Zerstörung war nur eines erhalten geblieben: 
das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Feldzuges 1870/71, 
geschmückt mit dem Friedensengel und dem Eisernen Kreuz. 
Nachdem der Kaiser seine Ansprache beendet hatte, zog 
er noch verschiedene mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ge- 
schmückte Offiziere ins Gespräch. Dann richtete er anerken- 
nende Worte an das Füsilier-Regiment Nr. 33, ein ost¬ 
preußisches Regiment, das sich in diesem Kriege ganz be- 
sonders ausgezeichnet und auch schon große Verluste ertragen 
hat. Zwischen den Häuserreihen der zerschossenen Stadt mit 
ihren ausgeplünderten Läden hindurcheilend, fuhr dann Seine 
Majestät weiter. 
Am nächsten Tag gab er dem Reichskanzler telegraphisch 
Mitteilung von dem glorreichen Verlauf der Winterschlacht 
in Masuren, hob hiebei besonders hervor, wie sich unter seinen 
Augen die neuen Verbände ebenso trefflich bewährt hätten 
wie die alten Osttruppen. 
„Vom Landsturmmann bis zum jüngsten Kriegsfrei- 
willigen wetteifern alle, ihr Bestes für das Vaterland her- 
zugeben. Weder grimmige Kälte noch tiefer Schnee oder 
unergründliche Wege noch die Zähigkeit des Gegners haben 
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