Volltext: Unsere Führer im Weltkrieg

Indessen verkündeten die Feuerbrände am nächtlichen 
Himmel, daß die Russen rückgängige Bewegungen eingeleitet 
hatten, bei denen sie die Ortschaften, die sie hinter sich lassen, 
den Flammen übergeben. Am Morgen des 14. Februar wurde 
der Kampf um die See-Engen bei Lyck so lange fortgesetzt, 
bis diese vom Feinde geräumt wurden. Seine Majestät hatte 
schon am Morgen, diesmal östlich Grabnick, Aufstellung. Auf 
Russisch sprach er Gefangene an und erkundigte sich nach 
deren näherer Heimat. Auf die Meldung, daß Lyck genommen 
sei, eilte der Kaiser nach dieser Stadt vor, in welche gerade 
die siegreichen Truppen von Westen her einmarschierten. Wäh¬ 
rend diese Truppen an ihrem Kaiser vorbeizogen, betraten 
auch von Süden her deutsche Soldaten die befreite Stadt. 
Sie war mit durchziehenden und sich sammelnden Truppen 
aller Waffen angefüllt; deutsche Soldaten waren noch im 
Begriff, die Häuser nach versprengten Russen abzusuchen und 
schwarz-weiß-rote Fahnen zum Zeichen des Sieges auszu- 
hängen, als auf dem Marktplatz Seine Majestät eintraf, um 
dessen Person sich die Truppen formierten. Als der Kaiser 
den Kraftwagen verließ, wurde er mit drei donnernden Hurras 
begrüßt. Die Soldaten umringten und umjubelten ihn und 
stimmten dann die Lieder „Heil dir im Siegeskranz" und 
„Deutschland, Deutschland über alles" an. Es war eine 
tiefergreifende welthistorische Szene. Die Größe des Augen- 
blicks kam allen zum Bewußtsein. Die Truppe schien alle 
ausgehaltenen Strapazen gänzlich vergessen zu haben. Hinter 
den Reihen der um ihren Kaiser gescharten Soldaten standen 
Hunderte von russischen Gefangenen, mit ihren phantastischen, 
vielgestalteten Kopfbedeckungen und ebenso verschiedenen Ge- 
sichtszügen, die Völkerstämme ganz Asiens darstellend. Der 
Kaiser kommandierte nun „Still gestanden" und hielt eine 
kurze, markige Ansprache an seine lautlos ihn umstehenden 
Soldaten. Sie hätten das in sie gesetzte Vertrauen glänzend
	        
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