Volltext: Unsere Führer im Weltkrieg

daß die äußere Gestaltung seines Schicksals, ja das Ende, 
schließlich des Charakters Eigenart bejahen und bestätigen 
ttttifj. Nicht nur für seine Person verschreibt er sich dem 
Dienst und der See. Seine beiden Söhne folgen ihm — 
ein in der Marine seltener Fall — in den fremden neuen 
Beruf. Sie begleiten ihn auf dem Weg, der nur zum Ende 
führen kann, und als er fällt, fällt mit ihm sein ganzes Haus. 
Mit Maus und Mann sinkt ganz das Schiff. Zwei Söhne 
sinken mit. Ein Geschlecht erlischt. Vom Stammbaum bricht 
der ganze Ast. Der Zweig, der zur See gegangen, gehört 
ihr ganz und liegt auf ihrem Grund. Voll und ganz als 
ein wahrer Seeoffizier hatte Graf Spee schon bei Lebzeiten 
sich der See gegeben. Den von geliebter Lebensgefährtin 
auch mit einer Tochter Beschenkten brachte jede Heimkehr in ein 
Haus schönen Familienglücks, aber sein Dienstleben war eine 
Kette von Bordkommandos, um die er sich oft bewarb. 
Wie wenig Seeoffiziere kannte Graf Spee die Treulose, 
die sein Leben nahm. Fast immer war er draußen und da- 
bei, wenn über afrikanischem oder asiatischem Land zum ersten- 
mal der schwarze Adler in weißem Flaggentuch seinen schar- 
fen Schnabel hob. So schenkte er den jungen Kolonien 
das Herz und galt schon bei jungen Iahren ihren Bewoh- 
nern als Mann mit Verständnis für unseren Ueberseehandel. 
Der gereifte Soldat und befahrene Seemann befehligt 
im Jahr 1905 als Flaggkapitän des ersten Geschwaders das 
Linienschiff Wittelsbach, wird bald Abmiral und ist nun der 
Graf Spee, den die Marine einen ihrer Besten nannte und 
betrauert mit den Worten: „Es hat mancher viel 
Gutes, aber nie einer Schlechtes von ihm zu 
sagen gewußt!" Hochaufgeschossen, breitschulterig und 
derbknochig geht er in jenen Iahren über sein Schiff mit 
hallendem Schritt in einer Haltung, die glauben läßt, er 
habe eben einen Ellenstock verschluckt. Die blauen Augen 
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